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Wirtschaft Opec stürzt Russland in den Abgrund

Die Erdölproduzenten wollen die Fördermengen trotz Tiefstpreis nicht reduzieren. Die Reaktion auf diesen Entscheid: Der Preis sackt erneut ab und bringt Russland in arge Schwierigkeiten.

Werden die Fördermengen zum Schmieröl für den kalten Krieg? Im Kreml jedenfalls hat der Entscheid der Opec ziemlichen Wirbel ausgelöst. Der Preiszerfall des «schwarzen Goldes» bringt Russland in diesem Jahr Mindereinnahmen zwischen 80 und 100 Milliarden Euro. Der Chef des grössten russischen Ölkonzerns Rosneft rechnet in den nächsten Monaten mit einem weiteren Rückgang der Ölpreise auf 60 Dollar je Fass.

Rubel im freien Fall

Nach dem Entscheid der Opec ist der Rohölpreis erneut abgesackt. Die richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich zum Wochenschluss um zwei Prozent auf 71,12 Dollar je Barrel (159 Liter) und kostete damit so wenig wie seit viereinhalb Jahren nicht mehr. Russland als zweitgrösster Erdölproduzent hinter den USA leidet besonders stark unter den erodierenden Preisen.

Grafik der grössten Erdölproduzenten.
Legende: Die grössten Erdölproduzenten. (Menge in Millionen Fass pro Tag) OPEC/IEA

Bereits am Donnerstag hatte der Rubel mit scharfen Verlusten auf die Entscheidung des Ölkartells Opec reagiert. Am Freitag ging es weiter bergab und liegt nun auf einem neuen Allzeittief. Auch am Aktenmarkt mach sich das bemerkbar. Der Moskauer Aktienindex RTS fiel um bis zu vier Prozent auf ein Fünfeinhalb-Jahres-Tief von 965 Punkten.

Nach den Sanktionen nun der Ölpreis

In Moskau ist angesichts der Entwicklung auf den Ölmärkten längst von einem Komplott die Rede – zumal Saudi-Arabien ein wichtiger Verbündeter der USA ist. Sogar «New York Times»-Kolumnist Thomas Friedman gab kürzlich zu bedenken: «Bilde ich mir das ein oder haben wir es mit einem globalen Ölkrieg zu tun, mit den USA und Saudi-Arabien auf der einen Seite und Russland und dem Iran auf der anderen?»

Diagramm des Ölpreises.
Legende: Rohölpreis im Sinkflug OPEC

Der Iran hat den beiden Feinden USA und Saudi-Arabien ebenfalls konspirative Absprachen vorgeworfen, um seine Wirtschaft zu ruinieren. US-Aussenminister John Kerry heizte die Spekulationen zusätzlich an.

Als man ihn bei einem Besuch in der saudischen Hauptstadt Riad im September nach der Bedeutung des Ölpreises für den russischen Haushalt fragte, lächelte er und sagte: «Die Saudis sind sich ihrer Fähigkeit, die Preise auf dem Welt-Ölmarkt zu bestimmen, sehr, sehr genau bewusst.» In China erklärte Putin kürzlich, bei der Festlegung des Ölpreises gebe es stets «ein politisches Element».

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