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Wirtschaft Pharma-Fusionen: AstraZeneca lässt Pfizer abblitzen

Trotz eines abermals erhöhten Angebotes vom US-Pharmariesen will die britische AstraZeneca von einer Übernahme nichts wissen. Laut Pfizer ist dies die letzte Offerte gewesen.

Trotz einer erhöhten Offerte von Pfizer hat der britische Pharmariese AstraZeneca diese abgelehnt. Der US-Konzern hatte am Sonntag zuletzt 117 Milliarden Dollar für die Briten geboten. Eine Übernahme hätte eine der grössten Zusammenschlüsse in der Pharmabranche bedeutet und Novartis vom Thron des weltgrössten Pharmaunternehmens gestossen.

Seit Anfang Jahr wirbt der US-Pharmakonzern erfolglos um AstraZeneca, deren Umsatz aufgrund einer Serie von Patentabläufen zuletzt zurückgegangen war und wohl erst in ein paar Jahren wieder steigen soll.

Im Hintergrund des Bildes das Gebäude AstraZeneca, davor ein Schild mit der Aufschrift «Jetzt zum Verkaufen»
Legende: AstraZeneca hat den US-Pharmariesen Pfizer bereits mehrmals abblitzen lassen. Reuters

Skepsis gegenüber US-Konzern

Pfizer hatte mit der Übernahme seine Serie von Grossakquisitionen fortführen wollen. Der US-Konzern blickt schweren Zeiten entgegen – unter anderem wegen des abgelaufenen Patentschutzes für den Blutfettsenker Lipitor und das Potenzmittel Viagra.

In Grossbritannien herrscht Pfizer gegenüber Skepsis, unter anderem weil Konzernchef Ian Read zugegeben hatte, dass bei einer Fusion Jobs verloren gehen würden. Er hatte aber im Bereich Forschung damit geweibelt, dass ein «wissenschaftliches Kraftpaket» entstünde.

Kein feindliches Angebot von Pfizer

Das Gebot von 117 Millarden Dollar ist laut Pfizer das letzte gewesen. Das Management der Amerikaner wollte trotz der Ablehnung kein sogenanntes feindliches Übernahmeangebot vorlegen. In so einem Fall würde das Angebot direkt an die Aktionäre von AstraZeneca gerichtet werden, um sie zum Verkauf ihrer Anteilsscheine zu motivieren. Es ist jedoch üblich, dass sich zunächst die Chefetagen beider Seiten einigen.

Derzeit finden in der Pharmabranche ungewöhnlich viele Übernahmen statt. Grund dafür sind nebst auslaufenden Patenten, teuren Neuentwicklungen und hoher Konkurrenz auch eine äusserst günstige Finanzierung durch niedrige Zinssätze.

So kaufte der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Bayer für rund 10 Milliarden Euro die Sparte mit rezeptfreien Medikamenten vom US-Konzern Merck & Co. Auch der Botox-Hersteller Allergan hatte vom US-Unternehmen Valeant ein Angebot von Valeant erhalten, es jedoch zurückgewiesen.

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