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Wirtschaft Plastik-Recycling: Aus Abfall wird Spielzeug und Brennstoff

Leere Shampoo-Flaschen, Früchte- und Gemüseverpackungen oder Pflanzentöpfe aus Plastik. Sachen die bisher typischerweise im Abfall gelandet sind, sammeln Schweizerinnen und Schweizer immer häufiger separat fürs Recycling. Das gesammelte Plastik landet nicht selten im Ausland.

Joghurtbecher, Milchflaschen oder Abdeckfolien – Plastikabfälle werden in der Schweiz immer häufiger separat gesammelt und landen nicht mehr im Kehricht. Separate Kunststoffsammelsäcke sind in immer mehr Haushalten zu finden. Bei der Wiederverwertung findet der gesammelte Abfall verschiedene Wege, die oft auch ins Ausland führen.

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Positives Echo auf den Ruf nach Plastik-Recycling
aus Rendez-vous vom 01.09.2016. Bild: Symbolbild Keystone
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 19 Sekunden.

Plastik ist nicht gleich Plastik

Anders als bei Glas, Karton oder auch PET gibt es bei anderen Kunststoffen wie Polyethylen (PE), Polypropylene (PP) oder Polystyrene (PS) keine schweizweit organisierte Recycling-Infrastruktur. Meist sind es private Unternehmen, die hier das Recycling auf eigene Rechnung betreiben. Genaue Zahlen zu dieser Branche gibt es keine, nur Schätzungen.

Vielfältig ist die Verwertung, was die Firmen aus den gesammelten Milch-, Essig- und Shampooflaschen, Guetzliverpackungen und Plastikkübeln machen. Hier sind die wichtigsten Verwertungswege:

  • Schweizer Plastik im Ausland I: Gesammelter Kunststoff wird sortiert und ins Ausland verkauft. Insbesondere chinesische Firmen haben in der Vergangenheit in ganz Europa viel gebrauchtes Plastik aufgekauft. Dies ist ein wichtiger Rohstoff für die chinesische Industrie. Aus Plastikfolien werden so Koffer, Spielsachen oder Schuhsohlen.
  • Schweizer Plastik im Ausland II: Der gesammelte Plastik wird bei hiesigen Firmen sortiert, gereinigt und zu Plastik-Granulat verarbeitet. Das sogenannte Regranulat wird dann wiederum an Rohrproduzenten in Italien oder an Plastiksack- und Folienhersteller in Deutschland verkauft.
  • Plastik als Verbrennungsmaterial I: Stark verschmutzter Kunststoff kann nicht recycliert werden. Experten und aktuelle Studien rechnen, dass ein Drittel des gesammelten Kunststoffs nicht wiederverwertet werden kann. Das Plastik hat aber einen hohen Brennwert – trotz Verschmutzung. Deshalb wird es von Zementproduzenten gekauft und ersetzt dort Braunkohle als Brennmaterial.
  • Plastik als Verbrennungsmaterial II: Anstatt im Ofen der Zementproduzenten landet das verschmutzte und nicht rezyklierbare Plastik bei Schweizer Kehrichtverbrennungsanlagen KVA. Je nach KVA wird die entstehende Wärme als Abwärme für Heizungen genutzt oder für die Stromproduktion eingesetzt.

Plastik landet im Feuer

Die Schweiz verbraucht jährlich schätzungsweise eine Million Tonnen Kunststoff. Ein Teil davon wird dabei langfristig verbaut zum Beispiel in Form von Isolationsrohren Ein grösserer Teil wird, wie die Milch- oder Shampooflasche, schnell verbraucht.

So produziert die Schweiz pro Jahr rund 780'000 Tonnen Kunststoffabfall. Bisher wird nur ein kleiner Teil davon rezykliert (geschätzte 80'000 Tonnen). Der Grossteil des Plastiks landet heute noch in einem Verbrennungsofen.

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