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Schweizer CEOs packen aus Swisscom-Chef: keine Zeit für Social Media

Schweizer Wirtschaftsführer stehen Red und Antwort, wie sie mit neuen digitalen Kommunikations-Kanälen umgehen.

Überall präsent sein und trotzdem bemüht, die eigene Privatsphäre zu bewahren und nur genau so viel von sich Preis zu geben, wie einem nützt – das ist das digitale Paradox unserer Zeit. Doch wie halten Schweizer Wirtschaftsgrössen die Waagschalen? SRF News stellte die Gretchenfrage: Wie haben Sie’s mit Social Media?

Nicht alle gehen so entspannt mit Social Media um wie Bundespräsident Alain Berset. Dieser postet freimütig auf Instagram und gilt unter den Bundesräten als Twitterkönig. Für viele Top-Shots der Schweizer Wirtschaft sind Social Media primär eine zusätzliche Informationsquelle und eine Möglichkeit, sich mit der Öffentlichkeit zu vernetzten und den Puls im Land zu fühlen.

Auch Chefs meiden Social Media

Urs Schaeppi, Chef von Swisscom, sträubt sich gegen Social Media und verbringt wenig Zeit auf digitalen Plattformen: «Social Media meide ich, weil ich meine Zeit lieber mit geschäftlichen Themen verbringen will». Man könne ja nicht mehrere Stunden täglich auf Sozialen Netzwerken verbringen, sondern man müsse Disziplin haben. Schäppi steht mit seiner Meinung eher im Abseits.

Für viele CEOs ist klar: Soziale Netzwerke gehören zum Berufsalltag. Und zwar zum persönlichen. Microsoft-Schweiz Chefin Marianne Janik ist überzeugt, dass Authentizität das A und O ist. Nur so können geteilte Beiträge einen Mehrwert darstellen, «auch wenn man sicherlich immer versucht ist, Angebote des Kommunikationsteams anzunehmen und zu delegieren». Auch Marc Walder, Chef von Ringer, meint: «Ich verschicke lieber 20 Tweets pro Woche als 20 in der Stunde, dafür anregende, inspirierende».

Im Bundesrat und bei der SBB scheint Authentizität eher ein dehnbarer Begriff zu sein. Bundesrat Berset wird auf Facebook, Chef der SBB Andreas Meier wird auf allen geschäftlichen Kanälen von einem Social-Media-Team unterstützt.

So halten Sie Ihren Smartphone-Konsum im Griff

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Smartphones haben Suchtpotenzial. Darauf reagieren nun die beiden wichtigsten Hersteller der Betriebssysteme für die Geräte. Bei Apple gibt es mit dem neusten iOS Update in den Einstellungen eine Übersicht, wie viel Zeit der Nutzer mit einzelnen Anwendungen zubringt - im Tages- und Wochenverlauf. Zudem lässt sich für jede App oder für gewisse Kategorien wie etwa Social Media ein maximales tägliches Zeitlimit festlegen. Wird dieses erreicht, erscheint eine Meldung und die Anwendungen werden grau eingefärbt. Für die weitere Nutzung muss dann zusätzliche Zeit freigeschaltet werden.

Google bietet bei Android eine vergleichbare Funktion an - sie befindet sich noch in der Betaphase. Erreicht die Nutzung einer App das zeitlich festgelegte Limit, wird sie ebenfalls grau eingefärbt. Um sie dennoch weiter nutzen können, muss zuerst die Zeitlimite angepasst werden.

Ansprüche an die Mitarbeiter

Doch nicht nur Chefs sind gefordert, sich auf dem Laufenden zu halten. «Ich erwarte von unseren Mitarbeitern, dass sie wissen, wie Social Media funktioniert, und wie man sie in der heutigen Geschäftswelt nutzen kann», sagt Marc Walder. Es sei erwünscht, wenn sich Mitarbeitende aktiv in die elektronischen Medien einbringen. Denn wie SBB Chef Andreas Meier sagt: «Die Zeiten, in denen nur der Chef spricht, sind schon lange vorbei».

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