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Wirtschaft Schweizer Unternehmen klagen über Bürokratie

Rund 54 Prozent der Firmen wünschen sich weniger Bürokratie. Besonders gross sei der Aufwand bei der Lebensmittelhygiene und bei Bauvorhaben, sagt eine Studie.

Die Mehrheit der Unternehmen in der Schweiz wünscht sich weniger Bürokratie. Dies hat eine repräsentative Befragung im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) ergeben.

In der Wahrnehmung der Unternehmen hat die Belastung durch staatliche Regulierungen zugenommen. 54,2 Prozent der befragten Unternehmen nehmen die Belastung als hoch oder eher hoch wahr, 45,8 Prozent als gering oder eher gering, heisst es im Seco-Bericht. Bei der ersten Befragung vor zwei Jahren hatten noch 50,5 Prozent der Unternehmen über eine hohe oder eher hohe Belastung geklagt.

Zunahme der Belastung – besonders bei Grossunternehmen

Nicht geändert hat sich die Einschätzung zur Belastung in verschiedenen Bereichen. Am grössten sei die Belastung aus Sicht der Unternehmen im Bereich Lebensmittelhygiene, gefolgt von den Bereichen Bauvorhaben, Berufsbildung/Lehrlingswesen, Rechnungslegung/Revision und Mehrwertsteuer.

Auf einem weissen Plakat steht «Bürokratie halbieren. Kantonsfusion prüfen: Ja»
Legende: Verminderung der Bürokratie war auch bei der gescheiterten Kantonsfusion der beiden Basel ein Argument. Keystone

Je höher die durchschnittliche subjektive Belastung für einen Bereich, desto höher sind in der Regel auch die angegeben tatsächlichen Arbeitsstunden. Dies trifft allerdings nicht auf Vorschriften für Banken und Finanzintermediäre zu. Hier werde ein durchschnittlich relativ hoher Arbeitsaufwand als weniger belastend empfunden, heisst es in der Studie. Es scheine, als würde ein grosser Aufwand hier besser toleriert.

Weiter zeigt die Befragung, dass Grossunternehmen die Belastung durch die Bürokratie höher bewerten als KMU. Mehr als die Hälfte der KMU investiert nach eigenen Angaben eine bis 20 Stunden pro Monat, bei den Grossunternehmen hat etwa die Hälfte mehr als 100 Stunden Aufwand monatlich.

«Nicht so pingelige MWST-Revisionen»

Franken-Stärke im Fokus

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Für den «Bürokratiemonitor» sind im Auftrag des Seco im Herbst 2014 1809 Unternehmen befragt worden. Die repräsentative Befragung wurde nach 2012 zum zweiten Mal durchgeführt. Im Zusammenhang mit dem starken Franken fordert die Wirtschaft nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses eine Deregulierung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Die Unternehmen hatten in der Befragung auch die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge anzubringen. 65 Prozent der Befragten machten keine Vorschläge. Von den übrigen wünschten sich viele eine Vereinheitlichung und Vereinfachung der Vollzugsprozesse, beispielsweise durch E-Government-Angebote.

Vor allem bei der Mehrwertsteuer fordern die Unternehmen eine elektronische Abwicklung und Vereinfachungen. «Vereinfachung generell und nicht so pingelige MWST-Revisionen», schrieb etwa ein Unternehmen. «Die Gestaltung der Sätze ist ein Witz», moniert ein anderes. Gefordert wird auch ein Mehrwertsteuer-Einheitssatz.

«Keine Partikelfilter für Baugeräte»

Bei den Bauvorschriften wünschen sich die Unternehmen kürzere und klar definierte Fristen für behördliche Entscheide. Es dürfe nicht sein, dass eine Einsprache ein Bauvorhaben über Jahre blockiere, stellt ein Unternehmen fest. Weiter ärgern sich Unternehmer über Bagatell-Baugesuche oder Partikelfiltervorschriften für Baugeräte.

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