Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält an ihrer Geldpolitik fest. «Der Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken bleibt ein ganz wichtiges Instrument», sagt SNB-Präsident Thomas Jordan. Damit wolle man verhindern, dass sich die monetären Bedingungen unnötig verschärfen. «Wir werden diesen Mindestkurs auch in Zukunft mit aller Konsequenz durchsetzen.» Dafür ist die Bank bereit, auch weiterhin Devisen «in unbeschränkter Höhe» zu kaufen.
Angesprochen auf die hohen Aktienkurse an den Finanzmärkten, meint Jordan: «Die expansive Geldpolitik in den USA und anderen Ländern hat dazu geführt, dass es eine rasante Entwicklung an den Finanzmärkten gegeben hat. In einer solchen Situation besteht immer das Risiko, dass es zu Rückschlägen kommt.»
Blasenbildung noch kein Thema
Jordan macht darauf aufmerksam, dass in Europa weitere Gefahren bestehen. Namentlich erwähnt der oberste Schweizer Notenbanker die Schuldenkrise sowie die ungelösten Strukturprobleme in Europa. Trotzdem: «Die Gefahr einer Blasenbildung an den internationalen Aktienmärkten besteht nicht. Wenn die Entwicklung weiter geht, kann man dies allerdings nie ausschliessen.»
Auch beim Zinsentscheid gab es keine Überraschungen. Das Zielband für den Dreimonats-Libor bleibe unverändert bei 0 bis 0,25 Prozent. Wenn nötig, sei man «bereit, jederzeit weitere Massnahmen zu ergreifen», teilte die Zentralbank mit.
Immobiliensektor unter Beobachtung
Auch die Einschätzung der Wirtschaftsentwicklung hat sich im Vergleich zum Dezember nicht geändert. Die SNB rechnet für das laufende Jahr unverändert mit einem Wachstum zwischen 1,0 und 1,5 Prozent.
Ein Auge hat die SNB auch weiterhin auf die Entwicklung im Immobiliensektor. Die Ungleichgewichte hätten ein Ausmass erreicht, das für die Stabilität des Bankensystems und damit für die Schweizer Volkswirtschaft ein Risiko darstelle, heisst es in einer Mitteilung.