- Der Playmobil-Mutterkonzern baut weltweit rund 700 Jobs ab – das sind 17 Prozent der Gesamtbelegschaft.
- Davon seien 370 Stellen und damit 16 Prozent der Angestellten in Deutschland betroffen, wie die Horst Brandstätter Group bekannt gegeben hat.
- Grund dafür sei eine schwierige wirtschaftliche Lage.
- Der Stellenabbau soll bis zum Jahr 2025 vollzogen sein.
Die Unternehmensleitung habe die Stellenstreichung «nach Abschluss einer umfassenden Untersuchung aller Geschäftsbereiche und unter Berücksichtigung der Geschäftsentwicklung und aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen» beschlossen, teilte ein Sprecher mit.
«Dies hat die Unternehmensleitung nach Abschluss einer umfassenden Untersuchung aller Geschäftsbereiche und unter Berücksichtigung der Geschäftsentwicklung und aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen entschieden», teilte ein Sprecher mit.
Als Grund für den Stellenabbau gab der Konzern aus dem fränkischen Zirnsdorf eine schwierige wirtschaftliche Lage an. Sowohl die Spielzeugmarke Playmobil als auch die ebenfalls zum Konzern gehörende Marke Lechuza, die Kunststoff-Pflanzenkübel produziert, spüren den Angaben zufolge weiterhin die Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Der Playmobil-Mutterkonzern verzeichnete demnach in den beiden vergangenen Geschäftsjahren Einbussen bei Umsatz und Gewinn. Insgesamt hatte die Spielwarenbranche während der Pandemie dagegen zu den Gewinnern gezählt: Viele Unternehmen hatten steigende Umsätze verzeichnet.
Komplexe Struktur
Der Playmobil-Mutterkonzern hat eine komplexe Struktur mit zwei Stiftungen und einer Holding. Dies hatte in den vergangenen Jahren laut verschiedenen Medienberichten zu Reibungen geführt. Erst im Juli hatte es einen Wechsel an der Spitze der Gruppe gegeben: Der bisherige Finanzchef René Feser übernahm das Ruder als Chief Operating Officer (COO).
Steffen Höpfner, bis dahin Vorstandsvorsitzender, hatte nach sieben Jahren im Amt den Beirat um vorzeitige Auflösung seines Vertrags gebeten. Der Playmobil-Erfinder Horst Brandstätter war 2015 gestorben.
Mit dem «notwendigen Personalabbau» sichere die Horst Brandstätter Group Arbeitsplätze in Deutschland und Europa, hiess es in einer Mitteilung. In den nächsten Jahren seien Investitionen in die Marken des Konzerns geplant, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.
«Einvernehmlicher Abbau»
Der Stellenabbau soll den Angaben nach «einvernehmlich» erfolgen. Auch rechne man damit, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Vorruhestand gehen oder innerhalb des Konzerns andere Stellen annehmen. Zur Frage, inwieweit der nun angekündigte Abbau auch Kündigungen umfassen wird, war das Unternehmen zunächst nicht zu erreichen.
Bereits am Freitag war dagegen bekannt geworden, dass der Playmobil-Hersteller seinen Formenbau auslagern und 74 Stellen streichen will, wobei auch von Kündigungen auszugehen sei, wie es hiess. Der Formenbau gehöre nicht mehr zu den Kernkompetenzen des Unternehmens und habe an Bedeutung verloren, begründete das Unternehmen den Schritt.