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Franz Carl Weber wird an Müller verkauft
Aus Tagesschau vom 05.07.2023.
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Spielwarenladen mit Tradition Franz Carl Weber wird verkauft – Filialnetz bleibt bestehen

  • Der traditionsreiche Spielwarenhändler Franz Carl Weber (FCW) wird verkauft.
  • Käuferin ist die deutsche Drogeriemarktkette Müller.
  • Das derzeitige Filialnetz des Spielwarenverkäufers bleibt vorerst bestehen.
  • Die Ladenfläche wird allerdings langfristig kleiner werden.

FCW-Verwaltungsratspräsident Marcel Dobler schrieb am Mittwoch auf Twitter, dass FCW nach erfolgreicher Sanierung von der Müller Handels AG Schweiz übernommen werde. Damit bestätigte er einen Bericht der «Handelszeitung». Er bleibe als Verwaltungsratspräsident erhalten und werde mithelfen, die Firma weiterzuentwickeln.

Dobler, Mitbegründer von Digitec und FDP-Nationalrat des Kantons St. Gallen, zufolge wird die Müller Handels AG Schweiz 100 Prozent des Aktienkapitals von FCW übernehmen. Die Aktien bleiben somit in der Schweiz. Zum Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.

Für den Kunden ändert sich nichts.
Autor: Marcel Dobler Verwaltungsratspräsident FCW und Nationalrat (FDP/SG)

Die Marke Franz Carl Weber bleibe indes bestehen und auch am Filialnetz sei aktuell keine Änderung geplant, so Dobler weiter, der 2018 als Aktionär bei FCW eingestiegen ist und rund die Hälfte der Anteile hält. «Für den Kunden ändert sich nichts», so der Nationalrat und Digitec-Mitgründer weiter. «Das Unternehmen bleibt eine Herzensangelegenheit für mich.»

Langfristige Ziele unbekannt

Auf Anfrage von Radio SRF sagt Dobler, dass die Spielwarenkette zu klein sei, um eigenständig überleben zu können. Genaue Zahlen gibt Dobler zwar nicht bekannt, doch dürfte FCW etwa einen Zehntel am Schweizer Spielwarenmarkt halten. Insgesamt wird dieser von Fachleuten mit rund 540 Millionen Franken bewertet.

Unternehmen mit Tradition

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Franz Carl Weber ist ein Leuchtturm im Schweizer Detailhandel. Die Firma wurde 1881 gegründet und beschäftigt heute knapp 200 Angestellte in 23 Filialen.

In der jüngsten Geschichte wechselte FCW mehrmals die Besitzer. Denner kaufte das Familienunternehmen im Jahr 1984 und trat es 2006 an den französischen Spielwarenkonzern Ludendo ab. Als Ludendo vor rund fünf Jahren Insolvenz anmelden musste, übernahmen Dobler und die Simba Dickie-Gruppe gemeinsam mit dem damaligen CEO Yves Burger das Zepter.

Ein Jahr später trennte man sich von Burger und in der Folge wurde FCW auf Erfolg getrimmt: Beispielsweise wurde ein neues Zentrallager aufgebaut, der Ausbau des Onlineshops vorangetrieben oder Automatisierungsprojekte im Einkauf angestossen. Dem Firmenverzeichnis businessmonitor zufolge ist Daniel Nenadic neuer CEO.

Im Verbund mit der Drogeriekette Müller könne man bei der Beschaffung bessere Konditionen herausholen und Synergien nutzen, hofft Dobler. Müller ist um ein Vielfaches grösser als FCW und bietet in seinen Filialen – 70 allein in der Schweiz – auch weitere Detailhandelsprodukte und Spielsachen an.

Audio
Franz Carl Weber geht in deutsche Hände über
aus Rendez-vous vom 05.07.2023. Bild: KEYSTONE/Gaetan Bally
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Was die Müller-Gruppe längerfristig mit Franz Carl Weber plant, ist noch nicht bekannt. Klar ist laut Dobler, dass es Investitionen braucht, um die Kette rentabel zu betreiben. Zwar seien die Umsätze im Schweizer Spielwarengeschäft stabil, doch der Trend zum Online-Handel und die Corona-Pandemie hätten das Geschäft in den letzten Jahren erschwert.

Spielwaren vor Ort in einem Geschäft zu kaufen, werde bei FCW weiterhin möglich sein. Allerdings werden die Ladenfläche langfristig kleiner. Alle Mitarbeitenden würden aber weiterhin beschäftigt werden. Auch der Name werde bleiben, versichert Dobler.

SRF 4 News, 05.07.2023, 09:00 Uhr;

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