- Schweizer Uhrenhersteller erhöhen dieses Jahr ihre Preise.
- Als Gründe nennen Hersteller die steigenden Rohstoffpreise und den starken Franken. Trotzdem rechnen Analysten damit, dass die Uhrenexporte weiter zunehmen.
Prestigemarken wie Rolex oder Patek Philippe haben es bereits angekündigt, weitere Hersteller könnten diesem Beispiel folgen: Die Preise von Schweizer Uhren steigen dieses Jahr.
So verteuert Rolex seine Modelle durchschnittlich um 3.4 Prozent. Beliebte Modelle wie solche aus der Dayton-Kollektion sind gemäss den neuen Preislisten gar 10 Prozent teurer.
Hersteller leiden unter starkem Franken
Obwohl die Schweizer Uhrenbranche zurzeit auf einer Erfolgswelle reitet und die hohe Nachfrage kaum mehr decken kann, geht die weltweite Preissteigerung nicht spurlos an den Herstellern vorbei.
Die Uhrenhersteller geben an, mit den höheren Preisen den Anstieg der Rohstoffpreise sowie den starken Franken abfedern zu wollen. Der aktuelle Umrechnungskurs ist für Schweizer Produzenten besonders ungünstig und belastet die Margen.
Swatch will Entwicklung beobachten
Das Thema beschäftigt auch die Swatch Group, wie ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AWP sagt: «Wir beobachten die Entwicklung am Markt laufend und passen die Preise unserer Uhren dann an, wenn wir es für angebracht halten.»
Einzelheiten zur Preispolitik der verschiedenen Uhrenmarken wie etwa Omega, Longines oder Tissot wollte er nicht nennen.
Als Marktführer können die Schweizer Uhrenmarken die Preise problemlos erhöhen.
Die Uhrenmarke Zenith, die zum französischen Luxusgüterkonzern LVMH gehört, will derweil die Preise um maximal 4 bis 5 Prozent anheben. Heute kostet eine Uhr aus dem Zenith-Werk in Le Locle, Neuenburg, im Durchschnitt um die 10'000 Franken.
Kaum Konsequenzen wegen Preissteigerung
Die höheren Preise am Markt durchzusetzen, stellt für viele Hersteller kein allzu grosses Hindernis dar.
«Als Marktführer können die Schweizer Uhrenmarken dank ihrer starken Preissetzungsmacht die Preise problemlos erhöhen», erklärte Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy.
Erneuter Exportrekord erwartet
Über alle Preissegmente hinweg kletterten die Uhrenexporte im Jahr 2021 auf einen neuen Rekord von 22.3 Milliarden Franken. Gegenüber dem von Corona besonders schwer belasteten Vorjahr wuchsen sie um über 30 Prozent, verglichen mit 2019 immerhin noch um knapp 3 Prozent.
Das Wachstum der Uhrenexporte dürfte sich fortsetzen. Bei der Bank Vontobel rechnet Analyst Bertschy im laufenden Jahr mit einem Anstieg zwischen 5 und 9 Prozent. Er ist überzeugt, dass die geplanten und bereits lancierten Preiserhöhungen dabei eine wichtige Rolle spielen dürften.