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Streaming-Dienst Disney+ Wird Disney+ der König des Streamings?

Heute startet Disney sein eigenes Streaming-Angebot. Für Konkurrenten wie Netflix kann das teuer werden.

Mit Disney+ geht ein Streaming-Anbieter an den Start, der von Anfang an über einen riesigen Katalog eigener Titel verfügt, die er exklusiv zeigen kann. Das sind etwa Disneys Trickfilm-Klassiker wie «Schneewittchen und die sieben Zwerge», «Der König der Löwen» oder «Frozen».

In den letzten Jahren hat sich Disney ausserdem mit Milliarden-Einkäufen geschickt in Stellung gebracht und verfügt nun auch über attraktive Inhalte von Dritt-Studios: die Trickfilme von Pixar, die «Star Wars»-Titel von Lucasfilm, Superhelden-Filme der Marvel Studios.

Wann startet Disney+ in der Schweiz und für wen lohnt es sich?

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Disneys Streaming-Dienst ist vor allem für Eltern und junge Erwachsene interessant. Dafür sorgen die grosse Bibliothek von Disneys Filmen und Serien für Kinder und Filme und Serien aus den Marvel- und «Star Wars»-Universen. In den USA kostet der Dienst rund 7 Dollar im Monat. Wie viel Disney+ in der Schweiz kosten wird ist noch nicht bekannt, auch nicht das genaue Startdatum in der Schweiz. Disney hat bis jetzt erst per Twitter kommuniziert, dass Disney+ am 31. März in England, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und weiteren Ländern starten wird – mit dem Zusatz, dass sich die Auswahl an verfügbaren Titeln von Land zu Land unterscheiden wird.

Und seit der Übernahme von 21st Century Fox – im März 2019 für rund 71 Milliarden Dollar – gehören auch die Filme und Serien dieses Medien-Giganten zu Disney – zum Beispiel die alleinigen Streaming-Rechte der TV-Serie «The Simpsons».

Ein Drittel will Netflix-Abo kündigen

Für rund 7 Dollar im Monat – halb so viel wie die Gebühr des Konkurrenten Netflix – sollen Disney+-Abonnentinnen und -Abonnenten Zugriff auf einen grossen Teil dieser Inhalte bekommen.

In einer Umfrage des «Wall Street Journals» gab fast die Hälfte der 2000 befragten Amerikaner an, Disney+ abonnieren zu wollen. Ein Drittel zeigte sich bereit, ihr Netflix-Abonnement in den nächsten Monaten zu kündigen.

Eine Szene aus der Netflix-Serie «Stranger Things».
Legende: Netflix braucht Hit-Serien wie «Stranger Things», um seine Abonnentinnen und Abonnenten an sich zu binden. imago images

Solchen blossen Absichtserklärungen sollte nicht zu viel Bedeutung zugemessen werden. Eine weitere Zahl in der Umfrage des «Wall Street Journals» dagegen ist interessant: Die Befragten konnten sich vorstellen, bis zu 44 Dollar im Monat für Video-Streaming-Dienste auszugeben. Neben Disney+ und Netflix hätte da also sogar noch ein dritter oder ein vierter Dienst Platz.

Unternehmen mit tiefen Taschen

Netflix hat das Video-Streaming populär gemacht, verfügt über viel Erfahrung und mittlerweile auch einen beachtlichen Katalog eigener Streaming-Hits wie zum Beispiel die Serie «Stranger Things». Noch kann sich das Unternehmen einigermassen sicher fühlen.

Langfristig aber wird es immer ungemütlicher, denn mit Apple TV+, Peacock von NBC Universal, HBO Max oder Hulu (mit dem Disney ein älteres Publikum bedienen will) stehen noch mehr Konkurrenten bereit oder sind schon gestartet. Und hinter allen stecken Unternehmen mit tiefen Taschen.

Jennifer Aniston und Reese Witherspoon schauen in die Kamera eines Fotografen.
Legende: Apple setzt bei seinem Streaming-Dienst TV+ auf ausgesuchte Serien mit prominenter Besetzung wie zum Beispiel «The Morning Show» mit Jennifer Aniston und Reese Witherspoon. imago images

Für Netflix bedeutet das, in Zukunft noch mehr Geld für eigene Inhalte aufwenden zu müssen, um seine Abonnenten an sich zu binden. Dazu musste das Unternehmen in der Vergangenheit immer wieder Geld bei Investoren aufnehmen. 2019 belaufen sich die Aufwände für eigene Inhalte bereits auf 15 Milliarden Dollar – in Zukunft sind wohl noch mehr Finanzspritzen nötig.

Alternativ bleiben die Möglichkeiten, Geld mit Werbung zu verdienen oder die Abonnementspreise zu erhöhen. Ersteres schliesst Netflix aber kategorisch aus, die zweite Möglichkeit droht Kundinnen und Kunden zu vergraulen.

Immer mehr Inhalte, immer mehr Geld

Das ist die Krux im Streaming-Geschäft: Anders als bei Technologie-Firmen wie zum Beispiel Google mit seinem Such-Algorithmus spielen technische Errungenschaften eine untergeordnete Rolle. Die Dienste unterscheiden sich vor allem durch ihre Inhalte und müssen die Kunden mit immer neuem Material bei Laune halten – sonst droht das Publikum von einem Monat auf den anderen sein Abo zu kündigen.

Je mehr Anbieter in dem Geschäft mitmischen, umso teurer wird es also für alle. Das können sich auf Dauer vielleicht nur Unternehmen leisten, die neben ihrem Streaming-Angebot auch in anderen, lukrativen Geschäftsfeldern aktiv sind.

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