- Das Online-Handelsportal Ebay hat Amazon verklagt.
- Ebay wirft Amazon vor, dass der Konkurrent auf illegale Weise Top-Verkäufer abwerben wollte.
- Mitarbeitende von Amazon sollen über Jahre hinweg das E-Mail-System von Ebay ausgenutzt haben.
- Damit hätten sie besonders erfolgreiche Händler mit verdeckten Nachrichten auf die eigene Plattform locken wollen.
Amazon-Mitarbeitende sollen ab 2015 beim Konkurrenten Ebay Konten eröffnet und dann versucht haben, Ebay-Nutzer davon zu überzeugen, Produkte bei Amazon zu verkaufen. Das geht aus der Klage hervor, die Ebay bei einem Gericht im kalifornischen Santa Clara eingereicht hat.
Unterlassungsverfügung gefordert
Laut Ebay handelte es sich dabei um ein breit angelegtes «Komplott». Amazon will sich nicht zu der Klage äussern. Beide Unternehmen sind stark auf unabhängige Händler angewiesen, die ihre Waren auf ihren Online-Plattformen verkaufen.
Ebay fordert eine richterliche Unterlassungsverfügung. Also ein Verbot, damit Amazon das Abwerben sofort stoppen muss. Zusätzlich fordert das Unternehmen Schadenersatz und Geldstrafen.
Ausgeklügelte Methoden
Laut der Klageschrift gingen die Amazon-Mitarbeiter strategisch vor und waren sich bewusst, dass ihre Aktionen verboten waren. So sollen bei den Avancen gegenüber den Verkäufern gezielt Code-Wörter, Abkürzungen und Umschreibungen benutzt worden sein. Diese sollten es Ebay erschweren, sie per Schlagwortsuche zu finden.
Der Firmenname wurde mit Satzzeichen wie Punkten oder Bindestrichen bewusst umgestaltet, so dass er in E-Mails statt als Amazon etwa als AMZ, A.M.Z.N. oder a-m-a-z-o-n erschien. Laut Ebay wurden ausgeklügelte Methoden angewandt, um Spuren zu verwischen.
Ebays internes E-Mail-System ist für die Kommunikation zwischen Mitgliedern der Plattform untereinander oder auch mit dem Unternehmen vorgesehen. Dabei gelten klare Vorschriften: Absprachen für Geschäfte ausserhalb von Ebays Handelsplatz sind nicht erlaubt.