Zum Inhalt springen

Teuerung Inflation sinkt im März deutlich

  • Nach dem starken Anstieg in den ersten beiden Monaten des Jahres ist die Teuerung in der Schweiz im März wieder deutlich gesunken.
  • Nun ist die Inflation wieder auf dem Niveau von Ende Jahr.

Konkret sank die Jahresinflation im März auf 2.9 Prozent von 3.4 Prozent im Februar, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilt. Sie war im Januar und Februar u.a. wegen höherer Strom- und Flugpreise deutlich angestiegen. Nun notiert sie wieder gleich hoch wie im Dezember.

Ganz überraschend kommt der Rückgang zwar nicht, aber er war doch etwas stärker als erwartet. Von AWP befragte Ökonomen hatten die März-Inflation im Bereich von 3.0 bis 3.3 Prozent geschätzt. Mit dem aktuellen Wert bleibt die Schweiz mit ihren Teuerungsraten zudem deutlich unter denjenigen der Eurozone oder den USA, wo zuletzt Werte von 6.9 Prozent bzw. 6.0 Prozent (Februar) ausgewiesen wurden. Die Inflation war zuletzt aber auch in diesen Regionen zumeist deutlich rückläufig.

Importgüter weiterhin teuer

Deutlich teurer als vor Jahresfrist sind weiterhin vor allem Importgüter (+3.8%), während Inlandgüter 2.7 Prozent mehr kosteten als im März 2022. Beide Werte sind aber geringer als noch im Februar. Auch die Kerninflation, welche die volatilen Güter wie Nahrungsmittel, Energie und Treibstoffe ausschliesst, sank im März auf 2.2 Prozent von 2.4 Prozent im Februar.

Im Vergleich zum Vormonat legte der Landesindex der Konsumentenpreise (CPI) hingegen leicht zu, und zwar um 0.2 Prozent auf 106.0 Punkte. Von AWP befragte Analysten hatten einen Anstieg um 0.2 bis 0.5 Prozent erwartet.

Teurer geworden sind laut BFS unter anderem Flug- und Pauschalreisen sowie neue Autos. Auch die Preise für Fruchtgemüse haben angezogen oder diejenigen für Bekleidung sowie Schuhe nach dem Ende des Winterausverkaufs. Günstiger als im Februar waren dagegen die Preise in der Parahotellerie oder jene für Heizöl und Beeren.

Dass die Jahresinflation trotz des Preisanstiegs zum Vormonat deutlich gesunken ist, hat vor allem statistische Gründe und heisst Basiseffekt. So waren im März letzten Jahres vor allem die Preise für Treibstoffe oder Heizöl nach Beginn des Ukraine-Kriegs stark angestiegen – nun ist dieser Effekt nach einem Jahr wieder aus der Statistik gefallen.

Einkaufswagen mit Sachen drin
Legende: Deutlich teurer als vor Jahresfrist sind weiterhin vor allem Importgüter (+3.8%), während Inlandgüter 2.7 Prozent mehr kosteten als im März 2022. Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Schweizerische Nationalbank dürfte aufatmen

Auch die Schweizerische Nationalbank dürfte die Zahlen mit grosser Aufmerksamkeit verfolgt haben und entsprechend ruhiger in die Zukunft schauen. Die Bekämpfung der Inflation betreibt sie bekanntlich vor allem mit Zinserhöhungen. So hat sie in den letzten neun Monaten ihren Leitzins viermal erhöht von -0.75 auf zuletzt 1.5 Prozent.

SRF 4 News, 03.04.2023, 9 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel