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Wegen höherer Mietpreise Inflation im Februar erneut gestiegen

  • Die Inflation in der Schweiz ist im Februar im Vergleich zum Vormonat um 0.1 auf 3.4 Prozent angestiegen.
  • Dies teilt das Bundesamt für Statistik (BFS) mit.
  • Analystinnen und Analysten hatten einen Rückgang erwartet.

Im Januar lag die Jahresteuerung wegen der hohen Strom- und Energiekosten bei 3.3 Prozent. Noch im Dezember waren es lediglich 2.8 Prozent gewesen.

Im Vergleich zum Januar legte der Landesindex der Konsumentenpreise (CPI) um 0.7 Prozent auf 105.8 Punkte zu. Die von der Nachrichtenagentur AWP befragten Analystinnen und Analysten hatten lediglich einen Anstieg um 0.3 bis 0.4 Prozent erwartet.

Hohe Flug- und Pauschalreisen

Die Gründe für die Zunahme seien unter anderem hohe Flug- und Pauschalreisen sowie angestiegene Wohnungsmieten. Die Preise für Benzin erhöhten sich ebenfalls.

Ebenfalls einen starken Anstieg gab es bei den Preisen für Ferienwohnungen, Campingplätze und Jugendherbergen. Diese waren im Februar im Durchschnitt gut ein Fünftel teurer als noch im Januar.

Dies hängt laut BFS aber vor allem mit den saisonalen Skiferien zusammen. Das zeige der Anstieg von lediglich knapp 6 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat.

Heizöl wurde günstiger

Es gab aber auch Waren und Dienstleistungen, die im vergangenen Monat billiger wurden. So kostete Heizöl im Februar 6.1 Prozent weniger als im Januar.

Dies, auch wenn es wegen des starken Anstiegs im Zusammenhang mit dem russischen Überfall auf die Ukraine noch immer 7.5 Prozent teurer war als noch vor einem Jahr. Auch sanken die Preise für Beeren und neue Autos.

Kerninflation steigt deutlich

Die sogenannte Kerninflation, welche die Preisänderungen von sehr schwankenden Gütern wie Lebensmittel oder Energie ausschliesst, nahm im Februar um 0.8 Prozent zu. Damit stieg sie gar etwas schneller an als die Gesamtinflation.

Dieser Umstand beunruhigt auch Ökonominnen und Ökonomen. Er zeige, dass der Preisanstieg in der Schweiz an Breite gewinne, meint Thomas Gitzel von der VP Bank in einem Kommentar. Gemäss Alessandro Bee von der UBS sind die Anstiege bei den Dienstleistungen sogenannte Zweitrundeneffekte. Das sind Preisanstiege aufgrund vorangegangener Kostensteigerungen, zum Beispiel für Rohstoffe.

Frau mit Einkaufskorb vor Gemüseregal
Legende: Die Inflation in der Schweiz stieg im Februar auf 3.4 Prozent. Alexandra Wey/Caritas Schweiz via KEYSTONE

Diese dürften laut Bee dieses Jahr verstärkt auftreten und den generell in den nächsten Monaten erwarteten Inflationsrückgang dämpfen. Es seien allerdings keine allzu starken Zweitrundeneffekte zu erwarten, da der Lohndruck derzeit nur moderat zunehme.

Dass die Inflation tendenziell abnehmen sollte, hat gemäss Bee derweil vor allem mit dem sogenannten Basiseffekt zu tun. Das bedeutet, dass die letztes Jahr stark gestiegenen Energiepreise bald aus der Statistik fallen werden.

Weitere Zinsschritte erwartet

Die Schweizerische Nationalbank (SNB), zu deren Zielen die Inflationsbekämpfung gehört, dürfte vom jüngsten Anstieg der Inflation nicht erfreut sein, meint Alexander Koch von der Raiffeisenbank. Der Anstieg steigere die Chancen einer weiteren Zinsanhebung um 50 Basispunkte.

Ähnlich tönt es bei der UBS. Die überraschend hohe Inflation im letzten Monat bringe das Risiko mit sich, dass die SNB über den März hinaus mit Zinsanhebungen fortfahre. Die SNB hat an ihren letzten drei Sitzungen die Leitzinsen zweimal um 50 und einmal um 75 Basispunkte erhöht, insgesamt von -0.75 auf +1 Prozent.

SRF 4 News, 06.03.2023, 09:00 Uhr ; 

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