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Traum vom eigenen Haus Ist bald Schluss mit historisch tiefen Zinsen?

Während neun Jahre bewegten sich die Hypothekarzinsen nach unten. Seit Anfang Jahr ist ein Aufwärtstrend zu erkennen.

Die Finanzierung des Traums vom eigenen Haus war in den letzten Jahren äusserst günstig. Doch seit anfangs Jahr steigt der Zins für die gefragteste Art Hypothek – die langfristige Festhypothek – merklich an.

Das habe vor allem mit den wirtschaftlichen Entwicklungen in den USA zu tun, sagt Claudio Saputelli, Leiter Immobilienanalyse UBS Schweiz. «Die konjunkturellen Grössen oder die Indikatoren sind stärker ausgefallen, als erwartet», so Saputelli.

«Die Konjunktur in den USA läuft relativ gut, aber auch die Defizite werden höher ausfallen.» Deshalb werde der Druck auf die langfristigen Zinsen steigen. Und das spüre man auch in der Schweiz, so der Immobilien-Analyst.

Grafik 10-jährige Festhypothek.
Legende: Letzten Herbst bezahlte der Haus-Käufer für eine 10-Jährige Festhypothek über 1 Million Franken im Schnitt 1,4 Prozent Zins. Das sind monatlich rund 1'170 Franken. Inzwischen ist der Zinssatz auf 1,7 Prozent angestiegen. Der Käufer bezahlt nun rund 1'420 Franken monatlich. Das ist gut 20 Prozent mehr, als er im Herbst bezahlt hätte. SRF

Der aktuelle Trend ist kein Grund für Immobilien-Käufer, Rot zu sehen. Die Tiefzins-Ära sei noch länger nicht zu Ende, so Saputelli. Die Erholung der Wirtschaft in den USA, aber auch in Europa, sei noch zu schwach für einen markanten Zinsanstieg.

«Die konjunkturelle Entwicklung ist sicher besser als noch vor ein paar Jahren, aber nicht so robust, dass man das Gefühl hat, es geht nur noch aufwärts», so der Experte. Langjährige Festhypotheken werden also leicht teurer. Im historischen Kontext bleiben sie aber sehr günstig.

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