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Umstrittener «737 Max»-Jet Boeing rutscht immer tiefer in die Krise

Dem Flugzeugbauer entstehen durch die Abstürze milliardenschwere Sonderkosten. Und es bleibt nicht bei dieser Rückstellung.

4.9 Milliarden Dollar: So viel legt Boeing zur Seite, um Fluggesellschaften für Betriebsstörungen oder die verzögerte Auslieferung von bestellten 737-Max-Maschinen zu entschädigen. Das teilte der amerikanische Flugzeugbauer in der Nacht auf Freitag mit.

Unglücksmaschine «737 Max»

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  • Die Boeing 737 galt als eines der meistverkauften und auch zuverlässigsten Flugzeuge der Welt.
  • Im Oktober 2018 stürzte ein Flugzeug der indonesischen Gesellschaft Lion Air mit 189 Menschen an Bord.
  • Im März 2019 stürzte eine weitere Boeing 737 Max der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines mit 157 Menschen ab.
  • Untersuchungsberichte deuteten auf eine fehlerhafte Steuerungssoftware als Absturzursache hin.

Nach den Flugzeugabstürzen in Indonesien und Äthiopien wurden weltweit Startverbote für die 737-Max-Maschinen verhängt. Deshalb fallen täglich Hunderte Flüge aus, und den Airlines entstehen zusätzliche Kosten. Allein die US-Billig-Fluggesellschaft Southwest Airlines muss täglich rund 180 Flüge streichen.

Hinzu kommt, dass die bestellten 737 Max wegen des Flugverbots nicht ausgeliefert werden können. Der irische Billigflieger Ryanair dünnt deshalb seine Flugpläne aus.

Gegroundete Boeing-Maschinen
Legende: Ein weiteres Problem für Boeing sind Bestellungen für die 737 Max, die wegen des Flugverbots nicht ausgeliefert werden dürfen. Reuters

Wann die 737-Max-Maschinen wieder in die Luft dürfen, ist offen. Boeing hofft, dass dies im Herbst der Fall sein dürfte. Dem Konzern wird vorgeworfen, er habe die Flugzeuge überstürzt auf den Markt gebracht und dabei die Sicherheit vernachlässigt.

Boeing bestreitet dies zwar, hat aber Pannen eingeräumt. Untersuchungsberichte legen nahe, dass eine fehlerhafte Steuerungssoftware zu den Abstürzen geführt hat.

Ausgestanden ist die Sache mit dieser 5-Milliarden-Dollar-Rückstellung aber nicht, denn es springen auch Kunden ab. So hat die saudi-arabische Billigairline Flyadeal eine Vorbestellung von bis zu fünfzig 737-Max-Jets storniert – ein Milliarden-Auftrag. Stattdessen kauft die Gesellschaft nun beim europäischen Boeing-Konkurrenten Airbus ein.

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