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Umstrittener Tech-Milliardär Twitter-Nutzende stimmen für Musk-Rücktritt als Firmenchef

  • Beim Kurznachrichtendienst Twitter steht der Unternehmer Elon Musk vor dem Rücktritt als Firmenchef.
  • In einer vom 51-Jährigen selbst eingeleiteten Twitter-Umfrage sprach sich die Mehrheit am Montag für diesen Schritt aus.
  • Als Mehrheitseigentümer wird er aber auch künftig Einfluss haben auf den weltweit wichtigsten Kurznachrichtendienst.

«Soll ich als Chef von Twitter zurücktreten? Ich werde mich an die Ergebnisse dieser Umfrage halten», schrieb er in der Nacht zu Montag auf Twitter. Die Nutzer konnten mit Ja oder Nein abstimmen. 57.5 der Nutzenden sprachen sich für die Absetzung aus.

Zuvor hatte es massive Kritik an Twitter gegeben, nachdem das Online-Netzwerk erklärt hatte, seinen Nutzerinnen und Nutzern künftig nicht mehr zu erlauben, ihre Präsenz auf bestimmten Konkurrenz-Plattformen zu bewerben – darunter Facebook, Instagram oder Mastodon.

Entschuldigung für neue Richtlinien

Musk versprach in einem weiteren Tweet, grössere Änderungen der Richtlinien für die Plattform künftig ebenfalls zur Abstimmung zu stellen. «Ich bitte um Entschuldigung. Wird nicht wieder vorkommen.»

Die neue Richtlinie gegen die Konkurrenz-Plattformen gilt Twitter zufolge sowohl für Tweets als auch für die Biografie des eigenen Accounts. In Zukunft werde Twitter keine kostenlose Werbung für bestimmte Social-Media-Plattformen auf Twitter mehr zulassen, hiess es. Musk hatte Twitter im Oktober übernommen und setzt bei dem Online-Dienst seitdem seine Vorstellungen durch.

Twitter hatte seit Donnerstag zudem die Accounts mehrerer prominenter US-Journalisten gesperrt. Die Sperrungen waren nach Angaben der Betroffenen ohne Vorwarnung erfolgt. Ein Grossteil der Accounts wurde zwar mittlerweile wieder freigeschaltet – die Kritik an dem Vorgehen war aber riesig. Viele Nutzerinnen und Nutzer bewarben daraufhin – aber auch schon zuvor – den Twitter-Konkurrenten Mastodon als Alternative.

Umstrittene Rolle von Musk

Musk hat sich in der Vergangenheit immer als Vorkämpfer für Meinungsfreiheit präsentiert. Auf Twitter propagierte er schliesslich Verschwörungstheorien und nutzte die Plattform, um in seinen Tweets für die US-Republikaner zu werben.

Der Online-Dienst hatte sich in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Kommunikationsplattform entwickelt: Auf der ganzen Welt nutzen Regierungen, Behörden und Politiker Twitter für ihre Öffentlichkeitsarbeit.

SRF 4, 19.12.2022, 6:25 Uhr ; 

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