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Untersuchung der Finma Kryptowährungen: Finma rügt Dadvan Yousuf und seine Stiftung

  • Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma hat ihre Untersuchung gegen eine im Kryptobereich tätige Stiftung abgeschlossen.
  • Die Behörde kommt zum Schluss, dass die Dohrnii-Stiftung und der Stiftungsgründer Dadvan Yousuf die aufsichtsrechtlichen Bestimmungen in verschiedener Hinsicht schwer verletzt haben.

Mit der Publikation des Untersuchungsberichts sei das im Mai 2022 eröffnete Enforcement-Verfahren gegen die Stiftung formell abgeschlossen, teilte die Finma mit. Das Kantonsgericht Zug habe bereits im März 2023 ein Konkursverfahren infolge Überschuldung eröffnet und die Stiftung befinde sich in Auflösung.

Stellungnahme von Yousufs Anwalt

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Auf Anfrage von SRF News lässt der Anwalt von Dadvan Yousuf wissen:

«Es werden bis auf Weiteres keine Kommentare zur Medienmitteilung der Finma resp. der darin thematisierten Verfügung gemacht. Die Medienmitteilung sowie Verfügung der Finma wurden seitens Dadvan Yousuf zur Kenntnis genommen und werden derzeit von den eingesetzten Anwälten einlässlich analysiert. Entsprechend wird derzeit anwaltlich auch geprüft, ob gegen die Verfügung ein Rechtsmittel ergriffen wird.»

Gegenüber dem Stiftungsgründer werde eine Unterlassungsanweisung ausgesprochen und diese bleibe für die Dauer von fünf Jahren auf der Webseite veröffentlicht. Der Entscheid der Finma sei nicht rechtskräftig und könne von den Parteien beim Bundesverwaltungsgericht angefochten werden.

Aufsichtsrechtliche Bestimmungen verletzt

Im Rahmen der Untersuchung stellte die Finma fest, dass die Stiftung bei der Lancierung des «DHN-Token» im Frühjahr 2021 mehrere bewilligungspflichtige Tätigkeiten ausgeübt hat. So seien Tokens für rund 3 Millionen Euro an 500 Privatpersonen verkauft worden, ohne dass diese in der beschriebenen Form einsetzbar gewesen seien. Eine entsprechende Plattform für die Nutzung der Token sei nie operativ gewesen.

Vom Flüchtling zum selbsternannten Millionär

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Dadvan Yousuf ist im Alter von drei Jahren als Flüchtling aus Kurdistan in die Schweiz gekommen und hatte mehrfach die Aufmerksamkeit der Medien im In- und Ausland auf sich gezogen. Durch Investitionen in Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum war er laut eigenen Angaben bereits als Teenager zum Millionär geworden.

Zudem habe der Stiftungsgründer ab dem Jahr 2019 Gelder im Umfang von rund 1,5 Millionen Franken entgegengenommen, die im Krypto-Bereich angelegt und inklusive Rendite zurückgezahlt werden sollten. Damit seien er und seine Stiftung unerlaubt als Wertpapierhaus und Finanzintermediär tätig geworden, so der Bericht.

Gegen den Gründer Dadvan Yousuf läuft derzeit laut Medienberichten auch ein Strafverfahren im Kanton Bern, in dem ihm unter anderem gewerbsmässiger Betrug und Veruntreuung vorgeworfen wird.

Heute Morgen, 17.05.2023, 12:00 Uhr ; 

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