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Wall Street ganz im Zeichen der Leitzinserhöhung
Aus SRF 4 News aktuell vom 15.06.2017.
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Fed-Entscheid US-Notenbank erhöht den Leitzins erneut

  • Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins um einen Viertel Prozentpunkt erhöht.
  • Der Leitzins liegt nun in einer Spannbreite zwischen 1,0 bis 1,25 Prozent. Das teilte die US-Notenbank Fed am Abend mit.
  • Es ist damit bereits der vierte Zinsschritt der US-Notenbank seit der Finanzkrise.

Die Notenbank deutete jedoch an, dass weitere Schritte etwas länger dauern könnten. Die Fed bewegt sich damit auf der Linie von US-Präsident Donald Trump, der eine zu straffe Geldpolitik und damit einen zu starken Dollar ablehnt – aus Sorge um die Aussenhandels-Bilanz und die Exportstärke der USA.

Die Notenbank orientiert sich bei ihren geldpolitischen Entscheidungen am US-Arbeitsmarkt und an der Inflationsrate. Beides bewege sich gegenwärtig im erwarteten Zielkorridor. Allerdings hatte die Inflation zuletzt nachgelassen.

«Wir erwarten jedoch, dass die Inflation wieder anzieht und sich in den nächsten Jahren bei unserer Zielmarke von ungefähr zwei Prozent einpendelt», sagte Notenbank-Chefin Janet Yellen. Die Arbeitslosigkeit sei im laufenden Jahr um 0,5 Punkte auf 4,3 Prozent gefallen. «Das ist historisch niedrig», sagte Yellen. Es werde eine weitere Stärkung des Arbeitsmarktes erwartet.

Zusätzlich stösst Fed Anleihen ab

Yellen kündigte an, dass die Fed plane, noch in diesem Jahr ihre aufgekauften Anleihen abzustossen. Die Anleihen hatte die Fed zur Lockerung des Geldflusses gekauft. Diese Umkehr stellt eine zusätzliche Straffung der Geldpolitik dar. Die Verkäufe sollen zunächst in relativ kleinem Rahmen beginnen und dann auf ein Volumen von bis zu 50 Milliarden Dollar pro Monat steigen. Der Beginn des Programms ist noch nicht klar.

Der Verkauf würde der Fed wieder mehr Spielraum geben, falls es wieder zu einer schwierigeren wirtschaftlichen Situation kommt und Stimuli nötig würden. In der Finanzkrise hatte die Fed bis 2014 monatlich Anleihen im Wert von bis zu 85 Milliarden Dollar aufgekauft und so insgesamt 3,5 Billionen Dollar in die Märkte gepumpt.

Europa zieht nicht mit

Die am Mittwoch erhöhte Federal Funds Rate gibt an, zu welchem Preis sich Banken über Nacht gegenseitig Geld leihen. Änderungen beim US-Leitzins wirken aber weltweit. So kann etwa der Dollar im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen der Welt gestärkt werden, Schulden in US-Dollar würden dann etwa für ausländische Unternehmen oder auch für Staatshaushalte teurer.

Finanzexperten in Europa rufen seit längerem dazu auf, auch in der Eurozone die Zinsen nach einer langen Phase des ultrabilligen Geldes anzupassen. Ein Zinsschritt der Europäischen Zentralbank EZB ist jedoch vorläufig nicht in Sicht. Mindestens bis Dezember zeigt die europäische Geldpolitik noch in die entgegengesetzte Richtung. Bis dahin läuft ein Programm zum Aufkauf von Anleihen und damit de facto zum Anwerfen der Notenpresse.

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