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WEF 2014 «Es gab wieder Platz, nach vorn zu schauen»

«Die Welt neu gestalten» – nichts Geringeres war Thema am WEF. Was hat das WEF dieses Jahr tatsächlich gebracht? Ein Gespräch mit Christian Kolbe, SRF-Wirtschaftsredaktor und Produzent von «WEF live».

Gibt es so etwas wie einen neuen Konsens, der am WEF zustande gekommen ist?

Ein neuer Konsens wäre etwas zu weit gegriffen. Ich habe gemerkt, dass sich die Manager vermehrt zum Wachstumsbegriff Gedanken machen. Unbegrenztes Wachstum ist nicht möglich – logisch, die Erde ist ein begrenzter Raum mit begrenzten Ressourcen. Da beginnen sich einige Leute Gedanken zu machen, dass es auch ein qualitatives Wachstum gibt, also ein Wachstum, das sich nicht in Zahlen messen lässt. Ein Wachstum, das sich letztendlich in einem besseren Leben für die Menschen niederschlägt.

Zur Person

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Christian Kolbe leitet das Wirtschaftsteam der Tagesschau & Börse bei Schweizer Radio und Fernsehen SRF. Er ist schon seit vielen Jahren als Journalist und TV-Produzent am WEF dabei.

Wenn sich dieses Wachstum nicht in Zahlen niederschlägt, dann ist das doch immer noch ein Problem für die Manager, denn sie werden von den Aktionären anhand dieser Zahlen beurteilt.

Selbstverständlich ist es einfach, sich hier im schönen Davos solche Gedanken zu machen. Wenn diese Leute dann wieder zurück in den Unternehmen sind, dann treten sicher die Zahlen wieder in den Vordergrund. Mittelfristig wird auch nicht viel passieren, aber langfristig könnte da durchaus etwas gehen.

Dann bringen die ganzen Gut-Menschen-Foren doch etwas?

In erster Linie ist das WEF ein Business-Treffen mit einem Gutmenschen-Mäntelchen. Da werden vor allem grosse Geschäfte gemacht, einzelne Manager absolvieren hier Treffen im Halbstundentakt. Aber man sieht auch die Top-Leute durchaus auch mal in den Veranstaltungen sitzen, in denen über eine bessere Welt diskutiert wird. Es ist also nicht auszuschliessen, dass da neue Gedanken aufkeimen und vielleicht sogar später einmal umgesetzt werden.

Die Neugestaltung der Welt war das Thema am diesjährigen WEF. Der Austausch darüber hatte also durchaus Platz – trotz der Krise im Nahen Osten?

Das WEF fand in den letzten Jahren unter den Vorzeichen der Euro-Schuldenkrise statt. Das war heuer nicht mehr der Fall: Die Politik stand wieder im Vordergrund und der Krisenmodus war nicht mehr spürbar. Und der Einfluss des Nahen Ostens ist nicht so immens, so dass dies alles andere überschatten würde. Es gab also wieder Platz, andere Ideen zu diskutieren, vorwärts zu schauen. Meiner Meinung nach ist dies der ursprüngliche Gedanke von Davos, und das ist begrüssenswert.

Interview: Christa Gall

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