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Die Post muss sich unter Urs Schwaller neu erfinden
Aus Samstagsrundschau vom 25.02.2017. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 28 Minuten 58 Sekunden.
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Neue Ausrichtung der Post «Wir müssen uns internationalen Märkten öffnen»

Weniger Briefe, weniger Zahlungen am Schalter: Die Post muss sich bewegen. Verwaltungsratspräsident Schwaller sagt wie.

SRF: Wurde die Schweizer Bevölkerung mit dem Post-Angebot bisher zu sehr verwöhnt?

Zur Person

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Urs Schwaller, ehemals Freiburger Ständerat, ist seit knapp einem Jahr Verwaltungsratspräsident der Post. Als solcher hat er eine heikle Aufgabe: Schwaller will Poststellen schliessen, ohne Gemeinden und Kantone zu verärgern. Er modernisiert und digitalisiert die Post, will aber die Belegschaft nicht auf der Strecke lassen.

Urs Schwaller: Natürlich sind wir verwöhnt mit Postdiensten. Wir sind verwöhnt mit den Zustellungspunkten, mit den 14'000 oder 15'000 Briefkästen, die wir haben. Wir müssen uns anpassen, denn die adressierten Briefe gingen seit dem Jahr 2000 um über 60 Prozent zurück. Heute erledigen wir fast alles elektronisch. Und dann sind da auch Grossketten aus dem Ausland, die Druck machen.

Nicht nur bei den Briefen, auch bei den Paketen bricht der Post ein Kerngeschäft weg. Wo will denn die Post künftig noch Geld verdienen?

Wir haben zwar mehr Pakete, aber wir verdienen nicht mehr an ihnen. Versandriesen wie Amazon, Google oder Zalando rechnen anders. Wenn ein Kunde bei Zalando Schuhe kauft, dann zahlt er die Frachtkosten gleich mit den Schuhen mit.

Die Post hingegen muss mit der Fracht noch etwas verdienen. Deshalb ist es wichtig, dass wir innerhalb der Schweiz eine starke Stellung behalten. Im Moment haben wir noch den Vorteil mit der Verzollung. Aber wir müssen uns auch öffnen auf Märkten, die über die Schweiz hinausgehen. Wir müssen ein Zugangs- und ein Ausgangstor für internationale Märkte sein, bis nach China, bis nach Amerika.

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Die Post

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Mit 90 Prozent ihrer Angebote bewegt sich die Schweizerische Post im freien Markt. Sie beschäftigt 60'000 Angestellte und bildet über 2000 Lehrlinge pro Jahr aus. Die Post ist drittgrösster Arbeitgeber in der Schweiz.

Das ist schon heute ein ganz wichtiges Standbein, etwa mit Frankreich. In diesem Geschäft müssen wir stark bleiben. Es ist ein Beitrag dazu, dass die Post in dieser Form überhaupt noch bestehen kann. Das Kerngeschäft bleibt aber in der Schweiz. Wir müssen uns zudem in neue Bereiche weiterentwickeln. Das ganze E-Geschäft, also E-Commerz, E-Voting oder elektronische Patientendossiers, das müssen wir weiterentwickeln.

Wie viel Geld wollen Sie in die Hand nehmen, um die Post in den neuen Bereichen vorwärts zu treiben?

Wir wollen in den nächsten paar Jahren einige hundert Millionen vom heutigen Ertrag in neue Geschäftsfelder legen. Das ist schon entschieden. Aber nochmals, das Kerngeschäft der Post bleibt stark. 80 Prozent des Kerngeschäfts bleibt in der Post.

Das Gespräch führte Eveline Kobler.

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