Zum Inhalt springen
Video
Banken müssen entscheiden
Aus Tagesschau vom 16.12.2013.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 50 Sekunden.

Wirtschaft Kategorie 2 macht US-Kunden nicht automatisch zu Steuersündern

Fast alle Kantonalbanken nehmen am US-Steuerprogramm teil. Viele von ihnen haben sich dabei für die Kategorie 2 entschieden. Gemäss SRF-Wirtschaftsexperte wollen sie mit ihrer Wahl auf Nummer sicher gehen. Die Banken wollten ihre US-Kunden damit aber nicht als Steuersünder abstempeln, sagt er.

Die Kantonalbanken von Aargau, Genf, Graubünden, Luzern, Nidwalden, St. Gallen, Waadt und Zug teilen sich nach neusten Angaben in die Kategorie 2 ein. Sie zeigen sich demnach bereit, am US-Steuerprogramm teilzunehmen. Diese Kategorie besagt, dass Banken nach eigener Ansicht gewisse Normen des US-Steuerrechts verletzt haben. Ein Verfahren gegen sie wurde noch nicht eingeleitet.

Gehen diese Banken demnach davon aus, dass ihre US-Kunden Steuersünder sind? «Nein», sagt Martin Stucki, SRF-Wirtschaftsexperte. «Mit der Einteilung in die Kategorie 2 wollen die Kantonalbanken einfach auf Nummer sicher gehen.» Es handle sich nicht zwingend um ein Bekenntnis der Finanzhäuser zur Steuerhinterziehung.

Diese Kantonalbanken wollen auf «Nummer sicher» gehen

  • Wie die Zuger Kantonalbank mitteilt, hat sie das Geschäft mit US-Kunden «nicht aktiv betrieben und frühzeitig Massnahmen in Bezug auf US-Kunden getroffen». Abklärungen hätten aber ergeben, dass einige ihrer Kunden möglicherweise ihre Steuerpflichten gegenüber den USA nicht ordnungsgemäss erfüllt hätten.
  • Auch die Graubündner Kantonalbank meint, US-Kunden hätten nie im geschäftspolitischen Fokus gestanden. Dennoch hätten in der Vergangenheit US-Kunden – einige mit einem Bezug zu Graubünden – eine Geschäftsbeziehung mit der Bank aufgenommen. Möglicherweise haben einzelne dieser Kunden ihre Steuerpflichten gegenüber den USA nicht ordnungsgemäss erfüllt.
  • Ähnlich begründet die Aargauische Kantonalbank, die sich ebenfalls für Kategorie 2 entschieden hat.

So geht es weiter

Box aufklappen Box zuklappen

Im US-Steuerprogramm gibt es vier Kategorien, in welche sich die Banken bis am 9. Dezember hätten einteilen sollen. Mehr zum Programm und dem weiteren Verlauf lesen Sie hier.

  • Die Luzerner Kantonalbank hält fest, dass sie während der Aufarbeitungsphase keine Indizien gefunden habe, dass sie gültiges Schweizer Recht verletzt habe. Zudem habe die Bank in den USA weder eigene Aktivitäten unterhalten noch systematisch US-Kunden akquiriert.

Kategorie 2 auch für Hyposwiss Privatbanken

  • Auch die St. Galler Kantonalbank hält fest, dass US-Kunden nie im geschäftspolitischen Fokus der Bank gestanden hätten. Dennoch habe sie aber einige US-Kunden, davon die Mehrheit mit Bezug zum Kanton St. Gallen, betreut. Möglicherweise hätten einige dieser Kunden jedoch ihre Steuerpflichten gegenüber den USA nicht ordnungsgemäss erfüllt. Die Tochtergesellschaften Hyposwiss Privatbanken hätten sich ebenfalls in Kategorie 2 eingeteilt, heisst es weiter.
  • Die Genfer Kantonalbank geht davon aus, dass das Programm das Ergebnis beeinflussen könnte.
  • Bislang wählten die Kantonalbanken von Appenzell, Baselland, Glarus, Schwyz, Uri und Waadt (samt Tochtergesellschaft Piguet Galland & Cie SA) definitiv die Kategorie 4. Kategorie 4 ist für Banken, die lediglich regional tätig sind und keine US-Kunden haben. Die Thurgauer Kantonalbank müsse sich noch zwischen Kategorie 3 und 4 entscheiden, teilte sie mit.

Nicht am Programm teilnehmen dürfen 14 Banken, gegen die in den USA ein Verfahren läuft (Kategorie 1). In dieser Kategorie zu finden sind unter anderem die Credit Suisse, die Zürcher Kantonalbank, die Basler Kantonalbank sowie Julius Bär.

Die aktuelle Liste der teilnehmenden Finanzhäuser

Kategorie 2Kategorie 3Kategorie 4
Aargauische KantonalbankX
AcrevisX
AEK Bank ThunX
Appenzeller KantonalbankX
Bâloise Bank SobaX
Bank am BellevueX
Bank CoopX
Bank Linth LLBX
Bank VontobelX
Barclays Bank Suisse(X)*
Basellandschaftliche KantonalbankX
Berner KantonalbankX
BP Edmond de RothschildX
Cembra Money BankX
Clientis-VerbundXX
Cornèr BankX
DC BankX
EFG International X
Freiburger KantonalbankX
Genfer KantonalbankX
Glarner KantonalbankX
Graubündner KantonalbankX
Hyposwiss PrivatbankenX
Hypothekarbank LenzburgX
Jurassische KantonalbankX
Lombard Odier X
Luzerner KantonalbankX
Migros BankX
Neuenburger KantonalbankX
Nidwaldner KantonalbankX
Notenstein(X**)
Obwaldner KantonalbankX
Piguet Galland & Cie SAX
Postfinance X
Raiffeisen-Gruppe (X*)(X*)
Regiobank SolothurnX
Rothschild Bank X
Saanen BankX
Schaffhauser Kantonalbank X
Schwyzer KantonalbankX
St. Galler KantonalbankX
Tessiner StaatsbankX
Thurgauer Kantonalbank(X*)(X*)
Union Bancaire PrivéeX
Urner KantonalbankX
ValiantX
VP Bank (Schweiz) AGX
VZ Depotbank(X**)
Waadtländische KantonalbankX
Walliser Kantonalbank X
Zuger KantonalbankX
* Teilnahme sicher, Kategorie noch offen
** Noch kein Entscheid, Kategorie 3 oder Nicht-Teilnahme

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel