Die Kantonalbanken von Aargau, Genf, Graubünden, Luzern, Nidwalden, St. Gallen, Waadt und Zug teilen sich nach neusten Angaben in die Kategorie 2 ein. Sie zeigen sich demnach bereit, am US-Steuerprogramm teilzunehmen. Diese Kategorie besagt, dass Banken nach eigener Ansicht gewisse Normen des US-Steuerrechts verletzt haben. Ein Verfahren gegen sie wurde noch nicht eingeleitet.
Gehen diese Banken demnach davon aus, dass ihre US-Kunden Steuersünder sind? «Nein», sagt Martin Stucki, SRF-Wirtschaftsexperte. «Mit der Einteilung in die Kategorie 2 wollen die Kantonalbanken einfach auf Nummer sicher gehen.» Es handle sich nicht zwingend um ein Bekenntnis der Finanzhäuser zur Steuerhinterziehung.
Diese Kantonalbanken wollen auf «Nummer sicher» gehen
- Wie die Zuger Kantonalbank mitteilt, hat sie das Geschäft mit US-Kunden «nicht aktiv betrieben und frühzeitig Massnahmen in Bezug auf US-Kunden getroffen». Abklärungen hätten aber ergeben, dass einige ihrer Kunden möglicherweise ihre Steuerpflichten gegenüber den USA nicht ordnungsgemäss erfüllt hätten.
- Auch die Graubündner Kantonalbank meint, US-Kunden hätten nie im geschäftspolitischen Fokus gestanden. Dennoch hätten in der Vergangenheit US-Kunden – einige mit einem Bezug zu Graubünden – eine Geschäftsbeziehung mit der Bank aufgenommen. Möglicherweise haben einzelne dieser Kunden ihre Steuerpflichten gegenüber den USA nicht ordnungsgemäss erfüllt.
- Ähnlich begründet die Aargauische Kantonalbank, die sich ebenfalls für Kategorie 2 entschieden hat.
- Die Luzerner Kantonalbank hält fest, dass sie während der Aufarbeitungsphase keine Indizien gefunden habe, dass sie gültiges Schweizer Recht verletzt habe. Zudem habe die Bank in den USA weder eigene Aktivitäten unterhalten noch systematisch US-Kunden akquiriert.
Kategorie 2 auch für Hyposwiss Privatbanken
- Auch die St. Galler Kantonalbank hält fest, dass US-Kunden nie im geschäftspolitischen Fokus der Bank gestanden hätten. Dennoch habe sie aber einige US-Kunden, davon die Mehrheit mit Bezug zum Kanton St. Gallen, betreut. Möglicherweise hätten einige dieser Kunden jedoch ihre Steuerpflichten gegenüber den USA nicht ordnungsgemäss erfüllt. Die Tochtergesellschaften Hyposwiss Privatbanken hätten sich ebenfalls in Kategorie 2 eingeteilt, heisst es weiter.
- Die Genfer Kantonalbank geht davon aus, dass das Programm das Ergebnis beeinflussen könnte.
- Bislang wählten die Kantonalbanken von Appenzell, Baselland, Glarus, Schwyz, Uri und Waadt (samt Tochtergesellschaft Piguet Galland & Cie SA) definitiv die Kategorie 4. Kategorie 4 ist für Banken, die lediglich regional tätig sind und keine US-Kunden haben. Die Thurgauer Kantonalbank müsse sich noch zwischen Kategorie 3 und 4 entscheiden, teilte sie mit.
Nicht am Programm teilnehmen dürfen 14 Banken, gegen die in den USA ein Verfahren läuft (Kategorie 1). In dieser Kategorie zu finden sind unter anderem die Credit Suisse, die Zürcher Kantonalbank, die Basler Kantonalbank sowie Julius Bär.