- Die Schweizer Wirtschaft ist nach einem Einbruch im dritten Quartal 2018 im letzten Jahresviertel wieder gewachsen, wie das Seco mitteilte.
- Das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg von Oktober bis Dezember gegenüber dem Vorquartal um 0.2 Prozent.
- Für das Gesamtjahr 2018 resultiert damit laut erster Schätzung ein BIP-Wachstum von 2.5 Prozent nach 1.6 Prozent im Jahr davor.
Vor allem in der Industrieproduktion lief es zum Jahresende wieder deutlich besser. Die Schweizer Pharma-, Uhren – und Nahrungsmittelproduzenten konnten nach Auskunft des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) wieder mehr Waren im Ausland verkaufen als im Sommerquartal. Langsamer voran ging es dagegen im Detailhandel und in der Finanzbranche. Die inländische Nachfrage habe stagniert.
Damit habe die Schweizer Wirtschaft erstmals wieder ein Wachstum vergleichbar mit dem Jahr 2014 erzielt, so das Seco. Damals betrug das Wirtschaftswachstum 2.4 Prozent. Insbesondere in der ersten Jahreshälfte 2018 sei das Wachstum deutlich überdurchschnittlich ausgefallen. Im zweiten Halbjahr habe sich die Konjunktur hierzulande wie international dann aber spürbar abgeschwächt.
Keine Trendwende
Auch, wenn unter dem Strich ein leichtes Wachstum von 0,2 Prozent im vierten Quartal steht – von einer richtigen Trendwende will Eric Scheidegger, Leiter der Direktion Wirtschaftspolitik im Seco, noch nicht sprechen: «Eine Trendwende ist es kurzfristig, denn der Wachstumsrückgang im 3. Quartal war doch überraschend, nun hat sich das wieder korrigiert», sagt er gegenüber SRF.
Allerdings hänge die Schweizer Wirtschaft vor allem an der europäischen Wirtschaft, die sich zuletzt abgekühlt habe. Zudem gebe es mit dem Brexit und dem Handelsstreit zwischen den USA und China noch grosse Unsicherheitsfaktoren, die die Schweizer Wirtschaft belasten könnten. Dass der private Konsum in der Schweiz schwächelt, dämpft die Zuversicht ebenfalls.
Für dieses Jahr erwartet Scheidegger dennoch ein Wachstum von 1,5 Prozent, nach jetzigem Stand. Das wäre deutlich weniger als im letzten Jahr, als die Schweizer Wirtschaft insgesamt um 2,5 Prozent zulegte.