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Wissenschaftliches Experiment Luftraum beim Säntis wird temporär gesperrt

Künstliche Blitze sollen künftig Flugzeuge vor Gewittern schützen. Auf dem Säntis startet Anfang April die Testphase.

Bis zu 400 Blitze entladen sich am Ostschweizer Hausberg pro Jahr. Dies will der Genfer Professor für angewandte Physik, Jean-Pierre Wolf für sein Experiment nutzen. Mit seinem Team will er Laserstrahlen in Gewitterwolken schiessen und deren Auswirkung testen.

Säntis muss umflogen werden

Von der Sperrung betroffen ist der Himmel über Wildhaus in einem Radius von fünf Kilometern. Wenn Tests stattfinden, dürfen sich Flugzeuge nicht in diesem Raum bewegen. Piloten müssen sich vorgängig informieren. Die Verfügung gilt von Anfang April bis Ende November.

Schäden durch Blitze

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Durch Blitzeinschläge in Flughäfen, Atomkraftwerken, Wolkenkratzern und Wäldern entstehen weltweit jährlich Schäden in Höhe von mehreren Milliarden Franken. Allein in den USA entsteht durch Gewitter und Blitzschlag ein wirtschaftlicher Schaden von fünf Milliarden Dollar jährlich, meist durch Störungen des Flugverkehrs und Schäden an Flugzeugen oder Hochspannungsleitungen.

Kontrollierte Blitze

Ziel ist es, Blitze gezielt vom Himmel an den Boden zu leiten. Dies soll mit Hilfe eines Super-Lasers geschehen. Die Entwicklung des Lasers hat über zwei Millionen Franken gekostet.

Breit abgestütztes Projekt

Wolf arbeitet seit über zehn Jahren federführend am Projekt. Es gibt zahlreiche Partner, darunter die ETH Lausanne (EPFL), die Universität für angewandte Wissenschaften der Westschweiz HES, das Luft- und Raumfahrtunternehmen Ariane Group sowie der deutsche Laserentwickler Trumpf.

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