Kein Laden, keine Poststelle, kein Arzt. Der letzte Bus nach Dielsdorf, die letzte Verbindung zum Rest der Welt, fährt um 21 Uhr. Nicht einmal 480 Einwohnerinnen und Einwohner leben noch im kleinen «Städtli», wie Regensberger ihre Gemeinde nennen.
«Regensberg ist gebaut»
Einer von ihnen ist der Gemeindepräsident Peter Wegmüller. Er hat für die Entvölkerung verschiedene Erklärungen. «Wir sind gebaut», erklärt er. Bauland ist rar und es gibt viele alte Häuser, deren Wohnungen nicht mehr den heutigen Bedürfnissen entsprechen. Umbauen ist jedoch schwierig in Regensberg. Praktisch die ganze Gemeinde steht unter Heimatschutz.
Einer der wenigen, die in den letzten Jahren noch bauen konnten, ist Frank Schäfer. Der Architekt und gebürtige Regensberger ist Besitzer des Hotels Krone. Lange stand das Hotel leer. Als er 2011 abbrannte, baute er das Hotel nach eigenen Plänen wieder auf.
Neues Leben in Regensberg
«Als die Krone nicht mehr in Betrieb war, ist Regensberg zur Schlafgemeinde verkommen», erinnert er sich. Deshalb habe er sich nach dem Brand gesagt, es wäre nun eine Chance, die Krone neu aufzubauen und Leben nach Regensberg zu bringen. Heute empfängt die Krone als gehobenes Boutique-Hotel und Restaurant wieder Gäste.
Was Regensberg auch immer noch hat: eine eigene Schule. Das soll auch so bleiben, erklärt Hanna Hinnen, die ehemalige Schulpräsidentin der Gemeinde. Deshalb wehrt sie sich auch gegen eine Fusion mit Dielsdorf. «Dann könnten die die Schule schliessen», warnt sie. Und die Konsequenzen wären klar: Ohne Schule, keine Familien. Ohne Familien, kein Leben im Dorf. Gemeindepräsident Peter Wegmüller teilt diese Einschätzung:
«Wenn wir nicht fusionieren müssen, fusionieren wir nicht.»
Und auch wenn Regensberg klein ist: Attraktionen bietet es dennoch. Neben dem historischen Stadtbild mit der Burg aus dem 13. Jahrhundert auch ein Schwimmbad und – was nur wenige Gemeinden im Kanton Zürich bieten – einen eigenen Skilift.