Bernhard Heusler erlebte am Donnerstag ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits freute er sich über den 3:0-Erfolg des FC Basel gegen den spanischen Spitzenclub Valencia. Anderseits hätte er den Sieg lieber mit 30'000 Fans im St. Jakob-Park gefeiert. Stattdessen musste er die trostlose Atmosphäre eines Geisterspiels miterleben.
Im Wochengast-Interview mit dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF blickt Bernhard Heusler auf die turbulente Zeit nach dem Spiel in Salzburg zurück. Jenem Spiel, bei dem Basler Fans Gegenstände aufs Spielfeld warfen, was zur Stadionsperre vom Donnerstag führte.
Es habe ihn nachdenklich gemacht, wie heftig der FC Basel teilweise kritisiert wurde. «Ich habe fast schon eine gewisse Menschenverachtung gespürt in Reaktionen auf die Ereignisse in Salzburg - auch von Menschen, die sich selber als Fans des FC Basel bezeichnen.» Menschenverachtung beginne für ihn dort, wo Fans pauschal als «Untermenschen» bezeichnet werden.
Eine schwere Last
Er habe auch festgestellt, dass Kritiker ihn persönlich für die Ereignisse in Salzburg verantwortlich gemacht haben. Dies sei nicht immer leicht zu verkraften. «Ich bin mir bewusst, dass bei einem Grossereignis wie einem Fussballspiel auch mal etwas Schlimmes passieren kann.» Zum Beispiel, dass es bei einem Unfall einen Schwerverletzten gibt. «Und auch dann werden Leute mit dem Finger auf mich zeigen und mich verantwortlich machen.» Dies sei eine Last, «die schwer zu tragen ist».
Gerade in solchen Situationen sei es für ihn jedoch wichtig, Rückgrat zu zeigen, sagt Bernhard Heusler. Darum verteidige er auch die Fanpolitik des FC Basel, die neben Repression auch den Dialog mit Fans, Polizei und Behörden beinhaltet. «Wir sind von dieser Politik überzeugt.» Er sei nicht bereit, populistische Reden zu halten, ein härteres Durchgreifen gegen Fans zu fordern. «Es bringt nichts, wenn ein Präsident irgendwelche Sachen zum Besten geben, die zwar toll tönen, aber nichts nützen.» Er selber wolle sich daher auch nicht verbiegen.