Patrick Fassbind, der Leiter der Basler Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde Kesb, steht seit letztem Sonntag im Rampenlicht. Fassbind war Gast in der neuen Sendung «Reporter/Arena» bei SRF. Dort wehrte er sich gegen Angriffe auf die Behörde, die vor rund vier Jahren neu geschaffen wurde. Auf diese Sendung hin habe er Dutzende Reaktionen bekommen. «Ich habe rund 100 negative und 100 positive Mails und Telefone erhalten», sagt Fassbind.
«Die Einen verteufeln mich, die Anderen sind froh, dass sich mal jemand durchgesetzt hat. Das ist normal in einem Gebiet, in denen die Meinungen weit auseinander gehen.» Auch Todesdrohungen seien bei ihm eingegangen. Fassbind hält fest, dass er jedes Mail beantwortet, auch die negativen.
Die Rechte der Kinder liegen mir sehr am Herzen.
Patrick Fassbind ist seit Mai 2016 Leiter der Kesb Basel-Stadt. «Die Rechte der Kinder liegen mir sehr am Herzen», sagt der 41-jährige. Immer wieder hat er es auch mit schweren Kindsmisshandlungen zu tun. «Hier haben wir als Staat eine grosse Verantwortung, die Sache richtig zu machen.»
In der Sendung «Reporter/Arena» hat sich Fassbind vehement für die Kesb eingesetzt und scheute nicht vor Angriffen auf Kesb-Gegner zurück.
Dies sei wichtig, meint Fassbind. «Das dauernde Kesb-Bashing schadet dem Vertrauen in uns.» In 90 Prozent der Fälle arbeite die Kesb nämlich einvernehmlich mit den Betroffenen, betont er, aber: «Gewisse Kesb-Gegner sind nicht an Lösungen interessiert, sondern wollen uns nur schaden.»
Wir können nicht immer alles perfekt machen.
Der Leiter der Basler Kesb gibt jedoch auch zu, dass es in der Behörde zu Fehleinschätzungen kommt. «Wir können nicht immer alles perfekt machen, das ist klar.» Als wichtige Grundlage erachtet Fassbind die Kommunikation mit Betroffenen aber auch mit Kritikern. Man müsse versuchen, Verständnis zu schaffen und aufzuklären. «Wir müssen auf die Kritiker zu gehen und sie auch auf uns.»