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Wochengast «Dass der Name Schild verschwindet, war ein Schock»

Fabia Schild stammt aus der Gründerfamilie des Modehaus Schild. Vor 15 Jahren verkaufte ihre Familie das Unternehmen.

Das 1922 in Luzern gegründete Modehaus Schild verschwindet von der Bildfläche. Grund dafür ist eine Neuausrichtung, wie die Besitzerin Migros vor kurzem bekannt gab. Die Migros, die Schild 2013 übernommen hat, legt ihr Modegeschäft unter der Dachmarke Globus zusammen.

Die Liestalerin Fabia Schild von der Gründerfamilie Schild war schockiert über die Nachricht. Ganz überraschend sei diese Hiobsbotschaft jedoch nicht gekommen. «Als ich in der Zeitung las, wie schlecht es dem Detailhandel geht, habe ich mir auch meine Gedanken zu Schild gemacht», sagt Fabia Schild.

Das war etwas, dass ich nicht gut gemacht habe in meinem Leben.
Autor: Fabia Schild Ex-Verwaltungsrätin der Schild AG

Die Juristin hat sich vor rund 15 Jahren dagegen entschieden, die Führung des Unternehmens zu übernehmen. Die Familie verkaufte das Unternehmen anschliessend an das Management. Heute ist das Unternehmen im Besitz der Migros. «Dies war ein sehr schwieriger Entscheid. Ich wollte jedoch unbedingt eine eigene Familie und habe mich für die Familie entschieden», erzählt Fabia Schild, die damals im Verwaltungsrat der Schild AG sass.

Im Nachinhein bereue sie den Schritt. «Ich muss heute sagen: Das war etwas, das ich nicht gut gemacht habe in meinem Leben.» Sie sei noch heute emotional sehr mit dem Unternehmen verbunden.

Soziales Engangement und kein politisches Comeback

Das Geschäftsumfeld sei aber schon 15 Jahren schwierig gewesen und die Konkurrenz durch den Versandhandel und später dann durch das Internet und den günstigen Eurokurs wurde in den letzten Jahren immer stärker.

Nach ihrem Rückzug aus der Schild AG baute Fabia Schild ihr soziales Engagement aus. «Diese soziale Ader habe ich von meiner Mutter.» Ganz zurückgezogen hat sich Schild dagegen aus der Politik. Schild war Präsidentin der FDP Frauen im Baselbiet und hatte auch Ambitionen, die FDP in der Regierung zu vertreten. Ein politisches Comeback könnte sich die 56-jährige höchstens auf kommunaler Ebene vorstellen. «In meinem Alter nimmt man die Autobahnausfahrt und biegt nicht wieder voll ein.»

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