Auf die Frage, was ein Stern ist, sagt Roland Buser auch in der Adventszeit: «Das ist eine sehr heisse Gaskugel.» Der emeritierte Astronomie-Professor der Universität Basel kann aber auch der religiösen Symbolik von Sternen etwas abgewinnen: «Sterne bringen Licht in die dunkle Zeit. Leuchtende Sterne und Dunkelheit gehören zusammen.» Buser hat sowohl Physik und Philosophie studiert und betrachtet die Welt ganzheitlich.
Es ist wichtig, dass wir Wissenschaft und Kultur wieder mehr als Einheit sehen.
Buser erhielt dieses Jahr den Kulturpreis des Kantons Baselland. Dass ein Naturwissenschaftler einen Preis erhält, der eine kulturelle Leistung honoriert, findet Buser wichtig: «Ich bin froh über diesen Preis. Das ist der Ausdruck einer Wertschätzung für den Gedanken, dass Kultur und Wissenschaft nicht zwei Paar Stiefel sind, sondern eng zusammengehören.» Buser sagt, Kultur sei die Grundlage, in der die Wissenschaft eine spezielle Rolle bekomme. «Heute gibt es die Tendenz, diese Sichtweise zu verlieren. Es ist wichtig, dass wir Wissenschaft und Kultur wieder mehr als Einheit sehen.»
Schönheit des Lebens
In diesem Sinn sieht Buser auch die Rolle der Menschheit im unendlich grossen Universum. «Der Mensch ist ein Reflex des Kosmos. Der Mensch enthält den Kosmos in sich.» Für Buser trägt das Leben die Kondensation des Universums in sich. «Das bringt schlussendlich auch die Schönheit zustande, die wir Menschen repräsentieren.» Deshalb ist Buser auch überzeugt, dass das Leben kein Zufall ist. «Die Menschheit ist dem Kosmos nicht gleichgültig.» Und deshalb heisst das Buch, das Buser soeben publiziert hat, «Der Mensch im Kosmos».