Dabei sind dieses Jahr unter anderem Linn Ullmann, die Tochter von Schauspiellegende Liv Ullmann und Regisseur Ingmar Bergman, der weltberühmte französische Comiczeichner Jacques Tardi, oder Daniel Kehlmann, der mit seinem Buch «Die Vermessung der Welt» einen Welthit landete. Das Buch hat eine der höchsten Auflagen seit dem 2. Weltkrieg erreicht.
Grosse Konkurrenz
Solche Namen nach Basel zu bringen sei nicht einfach, sagt Katrin Eckert. «Wir stehen in Konkurrenz mit Zürich, Berlin oder Hamburg». Dass es ihr trotzdem gelingt, hänge vor allem mit der Betreuung der Autoren zusammen. «Wenn es ihnen hier gefällt und sie sich wohlfühlen, sagen sie das ihren Verlagen. Dann ist die Chance gross, dass der Verlag wieder einmal einen bekannten Autor nach Basel schickt.»
Für nächstes Jahr kann sie bereits einen sehr bekannten Autor ankünden: T.C. Boyle, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller.
Mit «Sofalesungen» zum jungen Publikum
Katrin Eckert übernahm die Leitung des Literaturhauses vor zehn Jahren. Damals war eines ihrer Ziele, mehr Junge in ihr Haus zu locken. «Ich denke, das ist mir gut gelangen», stellt sie fest. An Vorlesungen dominiere zwar immer noch die graue Haarfarbe. Bei anderen Veranstaltungen, wie zum Beispiel den «Sofalesungen», sei das Publikum aber deutlich jünger.
Bei den «Sofalesungen» gehts darum, dass junge Autoren beispielsweise in eine WG gehen und aus ihrem Erstlingswerk vorlesen. Diese Art der Literaturvermittlung funktioniere gut, sagt Katrin Eckert und treffe den Nerv der Jungen.
Beim Literaturfestival sei eines ihrer Ziele, auch das Publikum zu erreichen, das sonst nicht ins Literaturhaus kommt. Darum finden die Lesungen auch in nahegelegenen Bars, Restaurants, Buchhandlungen und sogar in einer Yoga-Schule statt. «Damit gehen wir näher zu den Leuten ran, also dorthin, wo sie leben oder ihre Freizeit verbringen», sagt Katrin Eckert.
Weniger Geld
Die Finanzierung des Festivals sei nicht leicht, sagt Eckert. Und sie wird auch in Zukunft nicht einfacher: Die Christoph Merian Stiftung, welche das Literaturhaus mit knapp einer halben Million Franken unterstützt, will ab 2021 Hunderttausend Franken weniger zahlen. Bis dahin muss eine Lösung her.