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Wochengast Erwin Carigiet «Ich trete nicht wegen den Finanzproblemen des Triemlispitals ab»

In Zeiten des Umbruchs: Nach neun Jahren als Chef des Zürcher Stadtspitals Triemli geht Erwin Carigiet in den Ruhestand.

36 Jahre lang war Erwin Carigiet im öffentlichen Dienst, die letzten neun Jahre war er Direktor des Zürcher Stadtspitals Triemli. Nun geht Erwin Carigiet in Pension.

SRF: Erwin Carigiet, lange sind Sie ein- und ausgegangen am Zürcher Triemlispital. Was werden Sie am meisten vermissen?

Erwin Carigiet: Was ich sicher am meisten vermissen werde sind die Menschen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, denen ich täglich oder ab und zu begegnet bin. Wenn man miteinander etwas erlebt, dann bleibt etwas zurück. Gemeinsame Erlebnisse prägen mich und bringen mich weiter. Ab und zu ärgert man sich auch. Aber die meisten Eindrücke und Erinnerungen, die ich habe, sind gute.

Hat ihr Abgang mit den finanziellen Schwierigkeiten des Spitals zu tun?

Nein. Ich denke die Schwierigkeiten des Triemlispitals sind etwas relativ Natürliches nach so einem grossen Bauprojekt wie dem neuen Bettenhaus. Ich bin überzeugt, dass auch andere Spitäler, die bald viel Geld investieren – zum Beispiel das Universitätsspital – die gleichen Probleme haben werden. Beim Triemlispital kommt eine Besonderheit dazu: es ist Teil der öffentlichen Verwaltung und somit mit Fremdkapital finanziert.

Muss sich das Triemlispital wandeln…in eine öffentlich-rechtliche Anstalt?

Ich bin überzeugt, dass es so kommen wird. Die Beweglichkeit wird grösser, man kann schneller reagieren. Was mir aber wichtig ist: Auch ein solches Spital sollte öffentlich bleiben, das heisst im Eigentum der Stadt Zürich oder einer Stiftung. Dies, weil ich glaube, dass öffentliche Spitäler ein Garant sind gegen die Zwei-Klassen-Medizin. Menschen in unserem Land sollen eine Gesundheitsversorgung erhalten, unabhängig davon, ob sie reich oder arm sind.

Das ganze Gespräch mit Erwin Carigiet finden Sie im Audio-File.

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