Bis heute seien ihm die Ricola-Produkte noch nicht verleidet, besonders der Original-Kräuterzucker nehme er immer wieder gerne zu sich, so Felix Richterich. «Kräuter faszinieren mich, weil es sich um ein Naturprodukt handelt, das ein Geschmackserlebnis ermöglicht.»
Felix Richterich übernahm die Leitung des Unternehmens, nachdem sich der vorherige CEO das Leben genommen hatte und finanzielle Unregelmässigkeiten aufgetreten waren. Das Unternehmen habe sich nach diesem Schock gefasst und schaue in die Zukunft, so Richterich. «Die schwierige Zeit haben wir gut meistern können.»
Neues Lehm-Gebäude
Ricola plant ein neues Produktionsgebäude für die Verarbeitung von Kräutern, das zum grossen Teil aus Lehm gebaut wird. Dies, weil das Gebäude in einem Gebiet stehe, in welchem schon seit Jahrhunderten Lehm abgebaut wird, erklärt Felix Richterich. «Als es darum ging, wie das Gebäude gestaltet werden soll, hatten die Architekten Herzog und de Meuron die Idee, dass man mit dem lokalen Material Lehm arbeiten könnte.» Das Gebäude solle an den Ort passen und ökologisch sein.
Spezieller Bezirk
Das Laufental sei ein spezieller Bezirk, sagt Felix Richterich. «Wir haben uns immer als etwas Spezielles angeschaut, weil wir noch nicht lange zu Baselland gehören. Das hat etwas Eigenständiges, das gibt Identität.» Er finde jedoch nicht, dass das Laufental vernachlässigt werde. «Das Laufental kann sich schon behaupten und seine Rolle finden.»
Kantonsfusion als Chance
Einer möglichen Kantonsfusion steht Felix Richterich grundsätzlich positiv gegenüber. «Ich glaube aber, dass es gar nicht so eine wichtige Frage ist, wir sind eine globalisierte Welt, ich bin viel im Ausland, da erscheint die Fusionsdebatte fast ein bisschen banal.» Man müsse das Thema sehr vorsichtig angehen.
Wer hat's erfunden?
Auf die Frage, was Ricola als nächstes erfindet, antwortet Felix Richterich: «Ein Bonbon, das mit Stevia gesüsst ist, das ist eine Pflanze mit extrem süssen Blättern. Da sind wir Pioniere, und sind stolz darauf. Das hat weniger Kalorien, ist natürlich und ist besser für die Zähne.»