Zum Inhalt springen

Wochengast «Ich bin stolz auf unseren Erfolg mit Boulevardtheater»

Seit 30 Jahren betreibt Hans Jörg (Häbse) Hersberger sein eigenes Theater im Kleinbasel.

1989 gründete Hans Jörg Hersberger (75) sein Häbse-Theater. Seither behauptet sich der Spielort mit Gastspielen, aber vor allem mit Eigenproduktionen im Boulevardbereich und der Vorfasnachtsveranstaltung «Mimösli». «Häbse» ist in seinem Haus Direktor und Hauptdarsteller in Personalunion. Ans Aufhören denkt er nicht.

Hans Jörg (Häbse) Hersberger

Gründer und Inhaber Häbse-Theater

Personen-Box aufklappen Personen-Box zuklappen

Hans Jörg (Häbse) Hersberger (75) führt im Kleinbasel seit 1989 sein eigenes Theater. Mit seinem Ensemble feiert er vor allem mit Eigenproduktionen Erfolge. Das Jubiläumsstück «Monsieur Claude und eine Töchter» haben über 12'000 Personen gesehen. Häbse ist Theaterdirektor und Hauptdarsteller in einem.

Der gelernte Versicherungskaufmann spielte schon als Kind Kasperli-Theater und schrieb früh erste Drehbücher. Als Kleinbasler war er Mitbegründer der Vorfasnachtsveranstaltung «Charivari», bevor er im eigenen Haus das «Mimösli» lancierte.

SRF Regionaljournal: Erst gestern Abend standen Sie auf der Bühne. Wie schaffen Sie das als 75 jähriger Schauspieler?

Hans Jörg (Häbse) Hersberger: Sie müssen es umdrehen! Ich bin eigentlich 57 Jahre alt! (lacht laut). Ich habe das Glück, dass ich fit bin und mich immer wieder gut erhole.

Wie fühlte sich der Schlussapplaus an?

Sehr gut. Das Stück «Monsieur Claude und seine Töchter» hat den Leuten gefallen und das ist das Wichtigste, dass es gefällt.

Haben Sie auch schon Misserfolge erlebt?

Das ist eine schlechte Frage, denn es tönt vermessen, wenn ich Nein sage. Aber es ist tatsächlich so: unsere Eigenproduktionen vom Häbse-Theater haben immer Erfolg.

Was ist für Sie Boulevard-Theater?

Boulevard ist Unterhaltung ohne grossen Tiefgang. Es ist eine schöne Art der Unterhaltung.

In ihren Stücken werden die Charaktere mit überzeichneten Chlichés dargestellt. Asiaten essen Hunde, Afrikaner bezahlen mit Muscheln. Ist das nicht heikel?

Nein, das ist nicht heikel. So ist doch das Leben. Solche Sachen kommen vor. Wir übertreiben ja nicht. Das ist auf der Bühne sehr fein dargestellt. Uns ist auch wichtig, dass wir nicht verletzend sind.

Wie hat sich der Humor in den letzten 30 Jahren verändert?

Bei den Stand-up-Comedians haben jene am meisten Erfolg, die unter der Gürtellinie sind. Das machen wir nicht. Wir machen sauberes Theater.

Wie hoch oder tief liegt beim Humor die Gürtellinie?

Alles was primitiv ist, finde ich nicht gut.

Wie lange stehen Sie noch auf der Bühne?

Solange es mir Spass macht, bleibe ich dabei. Ich bin aber froh, dass ich administrative Arbeiten abgeben kann. Die Verträge unterschreibe allerdings immer noch ich.

Meistgelesene Artikel