16 Jahre lang war sie Regierungsrätin - am Sonntag geht ihre Ära nun zu Ende. Sabine Pegoraro war die erste Regierungsrätin, die nach Clemens Stöckli (1971–1991) so lange in der Baselbieter Regierung gewirkt hat. Sie war eine Politikerin die Erfolge feierte, aber häufig auch in der Kritik stand.
Als Sabine Pegoraro 2003 in die Regierung gewählt wurde, übernahm sie für acht Jahre die Sicherheitsdirektion. Es sei eine «logische Wahl» gewesen, dieses Amt zu übernehmen, sagt Pegoraro im Wochengastinterview. Damals 45 Jahre alt, gehörte die Anwältin zu den jüngsten Regierungsmitgliedern.
Die Leitung der Sicherheitsdirektion sagte ihr zu. Pegoraro konnte viele Geschäfte erfolgreich abwickeln. Rückblickend sagt sie: «Ich bin in meinen Entscheiden immer kosequent gewesen.» So bot Pegoraro zum Beispiel im Jahr 2010 einen Militärhelikopter auf, um den «Harassenlauf» durch die Grün 80 zu überwachen und sie liess die damals florierenden Hanfläden im Baselbiet schliessen.
Ich möchte als Sabine Pegoraro in Erinnerung bleiben, als eine Regierungsrätin, die ihre Arbeit gerne gemacht hat.
Ihre politische Karriere verlief in den ersten acht Jahren in der Sicherheitsdirektion gut. So wurde sie im Jahr 2011 auch wieder mit einem Spitzenresultat in die Regierung gewählt. In ihrer dritten Legislaturperiode übernahm Sabine Pegoraro die Bau- und Umweltschutzdirektion.
Dort begannen sich ihre Abstimmungsniederlagen zu häufen. Wichtige Abstimmungen wie das Strassenprojekt «Elba», den Bau des Margarethenstichs oder die Abschaffung des Läufelfingerlis hat sie verloren. Viele Politiker sagten damals, die Sicherheitsdirektion hätte besser zu ihr gepasst.
Auch wenn Sabine Pegoraro heute selbst sagt, dass ihre Zeit in der Bau- und Umweltdirektion nicht immer so glänzend war wie jene in der Sicherheitsdirektion, hebt sie ihre Erfolge hervor: Beispielsweise den Neubau der FHNW in Muttenz, auf den sie besonders stolz sei.
Nach 16 Jahren Politik zieht sich Sabine Pegoraro nun aus dem politischen Leben zurück. Nach einer kurzen Ausszeit im Ausland arbeitet sie in Zukunft als Anwältin.