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Wochengast «Irgendwann bleiben die Schiffe im Schlick stecken.»

Für den Geschäftsführer der Vereinigung Schiffahrt und Hafenwirtschaft André Auderset war der Herbst dramatisch.

André Auderset, Geschäftsführer der Vereinigung für Schifffahrt und Hafenwirtschaft und Basler LDP-Grossrat, wünscht sich vor allem eines: Regen. «Und dies, obwohl ich schönes Wetter eigentlich mag», so Auderset. «Aber es braucht sehr viel Regen, bis wir wieder normale Verhältnisse haben.» So verkehrten derzeit nur etwa 10 Prozent der Containerschiffe und für die Ladung eines Tankschiffes brauche man beim aktuell tiefen Wasserstand drei Schiffe. Diverse Firmen hätten Kurzarbeit angemeldet, weil ihre Angestellten kaum etwas zu tun hätten.

Zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern gebe es ein hin und her, sagt Auderset mit Blick auf die Sperrung der Bahngeleise bei Rastatt im vergangenen Jahr. Damals hätten Transportunternehmen von der Bahn zum Schiff gewechselt, bei Niedrigwasser sei es umgekehrt.

Subventionen gefordert

Auderset verlangt wegen der Wetterprobleme, die «aufgrund des Klimawandels wieder vorkommen könnten», staatliche Unterstützung vom Bund. Es sei angebracht, einen «nationalen Verkehrsträger staatlich zu unterstützen», findet er. Allerdings habe in den letzten Jahren auch ein Umdenken stattgefunden. Der Bund anerkenne inzwischen die Bedeutung der Rheinschifffahrt für die Versorgung des Landes, vor allem mit Mineralölprodukten, und sei auch bereit, sich am Hafenausbau Gateway Basel Nord zu beteiligen.

Auderset glaubt auch, dass eine Vertretung der Region im Bundesrat hilfreich für die Anliegen der Schifffahrt wäre. «Ich wäre sehr glücklich, wenn Elisabeth Schneider-Schneiter in den Bundesrat gewählt würde», sagt er. Die Baselbieter CVP-Nationalrätin, die sich für den frei werdenden Bundesratssitz von Doris Leuthardt interessiert, kenne die Problematik und wisse, was laufe.

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