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Wochengast Jürgen Rath: «Weihnachten alleine im Sessel, das ist nicht schön»

Seit 30 Jahren gibt es in Münchenstein eine Weihnachtsfeier für Alleinstehende. Jürgen Rath hilft seit 20 Jahren mit.

Schwanen-Weihnacht

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Eine Weihnachtsfeier für Menschen, die sonst alleine feiern müssen. Dies ist der Zweck der Schwanen-Weihnacht, die dieses Jahr zum dreissigsten Mal in Münchenstein stattfindet. Früher fand der Anlass im Gasthof zum Schwanen statt. Da dieser bald zu klein wurde, wechselte man ins Kuspo in Münchenstein, das Platz für bis zu 200 Menschen bietet.

Jeweils gegen 200 Leute werden am 24. Dezember im Kultur- und Sportzentrum Bruckfeld in Münchenstein erwartet. «Das sind ganz verschiedene Leute», sagt Jürgen Rath, «ärmere, reichere, jüngere, aber vor allem ältere Menschen.» Sie alle wollen an Weihnachten nicht alleine sein.

Viele ältere Gäste

Gerade bei den Älteren stelle er fest, dass sie zwar die Möglichkeit hätten, zum Beispiel bei den Kindern zu feiern. «Häufig sind diese Feste aber nicht das, was sie möchten. Sie möchten lieber etwas Traditionelles und fühlen sich bei ihren Kindern wie das fünfte Rad am Wagen.» Das Traditionelle, das sie suchen, wird ihnen bei der sogenannten «Schwanen-Weihnacht» auch geboten: Neben einem 5-Gang-Menü gibt es eine Predigt und Live-Musik.

Damit alles klappt, müssen Rath und sein Team bis zu 60 Freiwillige organisieren. Das sei nicht einfach, «aber wenn jemand mal mitgeholfen hat und sieht, wie die Leute mit einem Lächeln nach Hause gehen, dann kommen sie häufig auch im nächsten Jahr wieder.»

Hart umkämpfter Spenden-Markt

Noch schwieriger gestaltet sich die Suche nach Spenden. «Der Markt ist sehr umkämpft», sagt Rath, der selber während zwölf Jahren Präsident des Vereins «Schwanen-Weihnacht» war. «Wichtig ist, dass man keine aggressiven Bettelbriefe schreibt, sondern transparent und ehrlich darlegt, um was es geht.» So sei bis jetzt noch jedes Jahr der nötige Betrag zusammen gekommen.

Rath selber hilft gemeinsam mit seinen beiden Kindern mit. «Das ist nach all den Jahren selbstverständlich geworden», sagt der Rentner. «Wir kennen hier mittlerweile viele Leute vom Helfer-Team und feiern so alle gemeinsam. Das ist mindestens so gut, wie zu Hause zu feiern.»

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