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Wochengast Markus Knauss «Zürich ist unterwegs zu einer Stadt ohne Autos»

Auch saubere Autos gehören nicht in die Stadt, findet der Grüne Markus Knauss und kämpft weiter gegen die Formel E. Als Regionaljournal-Wochengast erklärt er, weshalb.

SRF News: Etwa 160'000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren am Rennen am letzten Sonntag. Ist nicht schon alleine das ein Beleg, dass es richtig ist, solche Rennen durchzuführen?

Markus Knauss: Wir haben gegen den Widerstand der FDP beschlossen, dass in Zürich ein Drittel weniger Autos fahren sollen. Nun haben die «FDP-Boys» eine geniale Marketingidee gehabt. Statt 'freie Fahrt für frei Bürger', heisst es nun 'nachhaltige Fahrt für alle'. Letztlich war es eine Veranstaltung der Autoindustrie.

Mit dem Anlass sollten auch die Möglichkeiten der E-Mobilität aufgezeigt werden. Gerade als Grüner sollten sie es doch begrüssen, wenn die Autos, die noch durch Zürich fahren, klimaneutral sind, dass es keine Dieseldreckschleudern mehr sind.

Da spricht nichts dagegen. Aber am E-Rennen wurden «Raketen» gezeigt, grosse Autos, die nicht in die Stadt gehören. Das ist keine städtische Mobilität Dieses Rennen trägt nichts zur Zukunft der Stadt bei.

Die Grünliberale Partei schlägt vor, dass sich Zürich mit anderen Schweizer Städten abwechselt, so dass das Rennen nur noch etwa alle drei Jahre in Zürich stattfindet. Können Sie diesem Kompromiss zustimmen?

Nein. Wenn es ein Bedürfnis für ein solches Rennen gibt, soll es auf dem Land durchgeführt werden, z.B. beim Flugplatz Dübendorf. Schliesslich fahren die Autos auch auf dem Land herum. Denn Zürich ist nicht auf dem Weg zu einer autogerechten Stadt. Zürich ist auf dem Weg zu einer Stadt ohne Autos.

Ihre Prognose: Gibt es 2019 nochmals ein E-Rennen in Zürich?

Nein, ich denke nicht.

Das Interview führte Hans-Peter Künzi.

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