Im Moment leben knapp 400 Menschen, die Asyl suchen in Basel. Dazu kommen 200 Menschen, die vorläufig hier aufgenommen sind. Sie leben verteilt in der Stadt an verschiedenen Orten, abhängig von ihrem Status und ihrer Lebensgeschichte. Traumatisierte Asylsuchende und Jugendliche brauchen beispielsweise eine besondere Betreuung. Vorläufig Aufgenommene leben häufig selbstständig.
Angst vor dem Fremden
Renata Gäumann war im letzten Jahr stark gefordert. Es gab in Basel Widerstand gegen Asylunterkünfte, auch gegen das Asylschiff, welches im St. Johann hätte anlegen sollen. Dieser Widerstand komme oft von der Angst vor dem Fremden, dem Anderen. Dazu kommt «ein Unwille, oder die Unfähigkeit, sich mit dem Fremden auseinanderzusetzen.» Es fehle das Interesse.
Es gibt nicht nur Widerstand
Ob die Asylsuchenden sich bei uns wohl fühlen, sei schwierig zu beantworten. Was ihnen in unserem Land aber entgegen schlägt, sei häufig alles andere als eine Einladung, sich wohlzufühlen.
Renata Gäumann betont aber auch, dass es in den Quartieren nicht nur Widerstand gibt gegen Asylsuchende. Zum Beispiel gab es an der Feldbergstrasse auch eine Petition für ein Asylheim. Und im St. Johann-Quartier hat der grösste Teil der Menschen im Quartier nichts gegen das geplante Asylschiff gesagt. «Die lautesten Stimmen tönen immer am lautesten, sie repräsentieren aber nicht immer die Mehrheit.»
Mit Blick auf das nächste Jahr, ist Renata Gäumann noch nicht klar, was auf den Kanton Basel-Stadt in Sachen Asylwesen zukommt. Im Januar kommen in Bern Gemeinden, Kantona und der Bund zusammen zu einer grossen Asylkonferenz. Bundesrätin Simonetta Sommaruga schlägt grosse Asylzentren vor, auch in Basel. Renata Gäumann hofft, dass dieses neue Verfahren in einem Pilotprojekt getestet wird.