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Wochengast Roman Knecht «Der Ärger bei den Seegemeinden war gar nicht so gross»

Die Zürichsee-Schiffe sind wieder auf Kurs. Momentan beschäftigt den ZSG-Direktor vor allem der neue Fahrplan 2020.

Die stürmischen Zeiten bei der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) sind definitiv vorbei. Die Schiffe der ZSG beförderten letztes Jahr rund 1,8 Millionen Passagiere Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 50 Prozent. Dazu beigetragen haben das gute Wetter und insbesondere die Abschaffung des Schiffszuschlages, des Schiffsfünflibers.

SRF News: Eine Woche wie die aktuelle, mit sehr heissen Temperaturen, ist die eigentlich auch perfekt für die Zürichsee-Schifffahrt?

Roman Knecht: Nein, die ist definitiv zu heiss. Wir sprechen von Schifffahrtswetter, wenn die Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad liegen. Ideal ist diese Woche für uns sicher nicht.

Aber alles in allem ist die Saison ist gut gestartet?

Ja, Februar und März waren sehr milde Monate, die viele Fahrgäste brachten. April und Mai waren dann eher durchzogen. Oft regnete es an den Wochenenden und war kühl. Wenn wir jetzt noch den Juni dazunehmen, dann bewegen wir uns in etwa auf Vorjahreskurs.

Roman Knecht

ZSG-Direktor

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Der 45-jährige Roman Knecht ist seit vier Jahren Direktor der Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft (ZSG). Die ZSG ist eine Aktiengesellschaft mit rund hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Zuvor leitete Roman Knecht die strategische Entwicklung des Personenverkehrs der SBB.

Er lebt mit seiner Familie in Winterthur.

Der umstrittene Schiffsfünfliber ist weg und hat die Passagiere zurückgebracht. Dennoch müssen sie wirtschaftlicher werden, eine Vorgabe der Zürcher Regierung. Wichtiges Element dabei ist der Fahrplan 2020. Rentabler werden, mehr Passagiere anlocken und entschleunigen ist das Motto?

Grundlage des Fahrplans ist, dass unsere Schiffe langsamer unterwegs sind. Damit sparen wir massiv Treibstoff, die Schiffe dürften rund ein Viertel weniger verbrauchen. Und dann wollen wir natürlich auch noch mehr Passagiere auf unsere Schiffe bringen, dafür auch das Angebot bei den Erlbenisschiffen ausbauen.

Langsamer fahren, bedeutet auch, gewisse Stationen nicht mehr oder weniger anfahren, zum Beispiel auf den Rundfahrten. Da haben sie einige Gemeinden verärgert. Wie haben Sie die auf ihre Seite gebracht?

Ich würde sagen, so gross war der Ärger gar nicht. Ein Grundverständnis, dass wir reduzieren müssen, war da. Und dann sind wir halt mit den Gemeinden zusammengesessen und haben nach Kompromissen gesucht. Im Fall von Küsnacht-Heslibach zum Beispiel ist es so, dass wir die Station nicht mehr in beiden Richtungen anfahren, sondern noch in einer.

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