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Wochengast «Wenn ich zu Hause bin, sind die Probleme vergessen»

Der Liestaler Stadtpräsident Daniel Spinnler hat hektische Zeiten hinter sich. Nun freut er sich auf das grosse Stadtfest, das am Wochenende stattfindet.

Daniel Spinnler

Stadtpräsident Liestal (FDP)

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Daniel Spinnler ist seit Februar 2018 Stadtpräsident von Liestal. Zuvor war der 42-jährige bereits während zwei Jahren Mitglied des Liestaler Stadtrats. Beruflich arbeitet Spinnler als Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften in Zollikofen.

SRF Regionaljournal: Am Wochenende startet das Stadtfest. Kommt man ins Stedtli, erblickt man aber vor allem viele Baustellen. Eigentlich kein Grund zum Feiern...

Daniel Spinnler: Liestal ist dynamisch. Was geplant ist, muss nun umgesetzt werden und da sind wir auf dem besten Weg. Die Rathausstrasse ist bereits saniert, ebenso das Törli. Diese Dynamik wollen wir feiern. Und man spürt bereits, dass mehr Leute ins Stedtli kommen, zum Beispiel dank dem Genussmarkt oder seitdem es mehr Restaurants hat. Das ist gewaltig. Früher konnte man hier eine Nadel fallen hören. Heute ist das anders.

Sie sind erst seit einenhalb Jahren im Amt und folgten auf Lukas Ott, der breit akzeptiert war und grosse Fussstapfen hinterlässt. Fiel es Ihnen schwer, das Amt so anzutreten?

Man muss so ein Amt mit Herzblut antreten und nicht versuchen, seinen Vorgänger zu imitieren. Für mich war es eine sehr intensive Zeit seit dem Amtsantritt. Ich habe das OK-Präsidium übernommen fürs Stadtfest, musste mich aber auch mit politischen Sachgeschäften wie der Ausgleichsinitiative auseinandersetzen. Und nebenbei musste ich den Betrieb hier erstmal kennenlernen.

Viele Leute wären damit wohl überfordert.

Klar, die Tage waren lang. Schliesslich arbeite ich auch noch als Dozent an der Fachhochschule. Aber wenn man seine Arbeit gerne macht, dann nimmt man auch in Kauf, dass man mal in der Nacht arbeiten muss. Natürlich gibt es auch Sachen, die einem auf den Magen schlagen...

Zum Beispiel?

Im Internet herrscht oft eine negative Stimmung.

Die Facebook-Gruppe «Liestal vernetzt» etwa hat sie scharf kritisiert beim «Fahnenstreit». Es ging darum, dass die Liestaler Behörden die Schweizer Flagge beim Schleifenberg entfernen liess. Nervt es Sie, dass Sie wegen einer vergleichsweise unbedeutenden Angelegenheit derart in die Schlagzeilen gerieten?

Ich habe immer gesagt: Die Fahne soll dort hängen, aber es soll rechtlich korrekt sein. Wir haben Gesetze, an die man sich halten muss. Auf Facebook kann man schnell mal etwas posten. Mir wäre es aber lieber, die Leute würden sich engagieren und mithelfen.

Wie gehen Sie mit dieser Kritik auf Facebook um?

Ich habe seit Oktober ein kleines Kind. Wenn ich dann nach Hause komme, meinen Sohn auf den Arm nehme und ihm die Windeln wechseln, sind alle Probleme vergessen. Dann bin ich einfach happy. Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass es zum Job dazu gehört, dass man kritisiert wird. Aber ich habe Mühe, wenn Leute nicht anständig sind.

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