Die Baselbieter Regierung plant, das Angebot beim Bruderholzspital zu reduzieren. Die Bettenstation soll verschwinden und stattdessen nur noch ambulante Behandlungen angeboten werden.
Dagegen wehrt sich das Initiative-Komitee «Ja zum Bruderholzspital». Die Mitglieder, darunter einige ehemalige Ärzte, fordern, dass das Spital in seiner bisherigen Form erhalten bleibt. Der Landrat, die Regierung und die meisten Parteien lehnen die Initiative hingegen ab.
Auch Regula Meschberger, SP-Landrätin, kämpft gegen die Intiative. Ihre Hauptargumente:
- Schon heute gehen 60 Prozent der Anwohner im unteren Baselbiet ins Unispital nach Basel oder in Privatspitäler.
- Die Betten im Bruderholzspital sind heute nur zu 40 Prozent ausgelastet.
- Die Sanierungskosten sind mit 200 Millionen Franken viel zu hoch. Das Kantonsspital Baselland könnte diese Kosten nicht stemmen.
- Die geplante Fusion zwischen dem Universitätsspital Basel (USB) und den Baselbieter Kantonsspitälern (KSBL) zu einer Spitalgruppe wäre in Gefahr.
Hans Kummer, ehemaliger Chefarzt des Bruderholzspitals, ist Mitglied des Initiativ-Komitees, welches für den Erhalt des Spitals kämpft. Seine Hauptargumente:
- Die Anwohnerinnen und Anwohner haben ein Anrecht auf genügend Spitalbetten.
- Vor allem ältere Leute brauchen stationäre Pflege. Diese Leute darf man nicht vergessen.
- Die Behandlung in mittelgrossen Spitälern ist günstiger als in grossen Spitälern.
- Der Kanton macht sich von Basel-Stadt abhängig, wenn die stationäre Pflege im Universitätsspital Basel angeboten wird.
Hohe Kosten und wenig Bedarf
Im Streitgespräch macht SP-Landrätin Regula Meschberger geltend, dass heute schon 60 Prozent der Anwohnerinnen und Anwohner im unteren Baselbiet ins Universitätsspital nach Basel, oder in ein Privatspital gehen. Und die Kosten, um das Bruderholzspital zu sanieren, seien viel zu hoch. «Wir reden von 200 Millionen Franken. Das kann das Kantonsspital Baselland unmöglich stemmen», so Meschberger.
Der ehemalige Chefarzt Hans Kummer bezweifelt, dass der Sanierungsbedarf derart hoch ist. Er warnt davor, alle stationären Behandlungen dem Universitätsspital zu überlassen. «Das bringt den Kanton in eine politische und finanzielle Abhängigkeit. Denn wer die Betten hat, bestimmt auch den Preis.»