Mitten in der Corona-Krise hat Michael Kumli seinen neuen Job als Geschäftsführer von Baselland Tourismus angetreten. Auf den ersten Blick eine undankbare Aufgabe. Just in jener Zeit, in der alle zuhause geblieben und die Hotel praktisch leer gestanden sind, hätte Kumli damit anfangen sollen, Touristen ins Baselbiet zu locken.
Doch Kumli sieht die Corona-Krise auch als Chance, die er nutzen will. Im Moment sei das Baselbiet vielen Schweizerinnen und Schweizern als Feriengegend oder Ausflugsziel unbekannt. Jetzt, wo viele ihre Sommerferien im eigenen Land verbringen und neue Regionen entdecken wollen, könnte die Gunst der Stunde für das Baselbiet schlagen. Kumli sagt: «Wir wollen mit dem Baselbiet auf die Schweizer Tourismuskarte.»
Zwei Basel, zwei Tourismusbüros
Als Zielgruppe hat er in erster Linie Deutschschweizerinnen und -schweizer im Visier. «Das Baselbiet ist eine Perle, gerade im Sommer», sagt Kumli. Es gebe viel zu entdecken, man könne wandern, biken oder einfach nur geniessen. «Ich bin überzeugt, dass sich das Baselbiet nicht nur für Ausflüge lohnt, sondern dass man hier auch wunderbar Ferien machen kann.»
Dass sich die beiden Basel zwei eigene Tourismusbüros leisten anstatt die Region als Ganzes zu bewerben, darin sieht Kumli keinen Nachteil. «Die Zusammenarbeit ist sehr eng, wir stehen wöchentlich im Austausch.» Gleichwohl hätten die beiden Kantone eine etwas andere Ausrichtung. Basel-Stadt fokussiere mehr auf Kongresse und internationale Gäste, im Baselbiet habe der Binnentourismus mehr Gewicht.
Werbeeffekt durch Schwingfest
Viel verspricht sich Kumli vom Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF), welches 2022 in Pratteln stattfinden wird. Kumli hofft, dass die Vorboten dieses Grossevents mit Zehntausenden Besuchern schon im nächsten Jahr spürbar sind und das die Strahlkraft des grössten Sportereignisses des Landes dann auch noch lange nachwirken wird.