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Wochengast «Wir zügeln keinen Profit ab, sondern investieren in Wohnen»

Klaus Hubmann, Geschäftsführer der Stiftung Habitat, über das Recht auf Wohnen und Ausbaupläne in Basel.

Seit 21 Jahren mischt die Stiftung Habitat im Basler Wohnungsmarkt mit. Gegründet wurde die Stiftung mit dem Ziel, «günstigen Wohnraum und ein lebenswertes Stadtumfeld» zu schaffen. «Die Gründer der Stiftung wollten, dass sich der Umgang der Vermieter mit den Mieterinnen und Mietern in Basel ändert», erklärt Hubmann. Bei der Gründung dabei war auch die Roche-Erbin und Mäzenin Beatrice Oeri.

Der Staat nehme seine Verantwortung bei der Schaffung von günstigem Wohnraum klar zu wenig wahr, kritisiert Hubman. Deshalb springe hier seine Stiftung ein: «Wir können punktuell viel erreichen in den einzelnen Quartieren.» Ein Beispiel sei das neue Erlenmatt-Quartier im Kleinbasel. Hier habe die Stiftung eingegriffen und Flächen erworben, um schlimmeres zu verhindern. «Wir wussten, wenn das Ganze dort so weitergeht wie bis anhin, entsteht ein totes Quartier.»

Auch im Gebiet Lysbüchel bringt sich die Stiftung ein in die Entwicklung und sichert Land für gemeinnützigen Wohnungsbau. Dass der Bau von Wohnungen zu Konflikten mit dem Gewerbe führt, wie dies der Gewerbeverband kritisiert, glaubt indes Hubmann nicht. Dies sei reine Polemik, sagt Hubmann und ergänzt: «In Basel gibt es zuwenig Wohnflächen aber nicht zu wenig Flächen fürs Gewerbe.»

In einem Stadtkanton wie Basel-Stadt seien Wohnflächen begrenzt. Deshalb beschränkt die Stiftung Habitat die Wohnfläche in den eigenen Liegenschaften auf 45 Quadratmeter pro Person. Dennoch habe die Stiftung keine Probleme, ihre Wohnungen zu vermieten. «Die Nachfrage nach kleinem Wohnraum ist gegeben», sagt Hubmann und dies auch in einer Zeit, in der die Menschen nach immer mehr Freiheit und Individualität streben.

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