Ende Februar 2016 stimmte die Bevölkerung der Gemeinde Ingenbohl einem Kredit zu von 3,1 Millionen Franken für eine neue Asylunterkunft im Ortsteil Brunnen. Nach anfänglicher Kritik am Neubau an der Rosengartenstrasse ziehen die Verantwortlichen nach sieben Monaten Betrieb eine positive Bilanz.
Es ist wirklich eine Erfolgsgeschichte. Wir hatten keine Zwischenfälle und hören keine Kritik mehr aus der Bevölkerung.
Am 1. Juli sind die ersten Asylbewerber im neuen Asylhaus eingezogen. Es bietet Platz für insgesamt 56 Personen. Das vierstöckige Asylheim besteht aus Wohngemeinschaften mit je acht Plätzen, zwölf Doppelzimmern und drei Familienwohnungen im Dachgeschoss. Die Bewohner müssen ihre Schlüssel (ein digitales Badgesystem) jede Woche neu programmieren lassen. Bis auf vier Plätze sind momentan alle belegt.
Weniger Konflikte - weniger Kosten
Diese Raumaufteilung gehöre zu den grossen Vorteilen des Asylhauses, sagt die zuständige Gemeinderätin Patricia Mettler. «Bei der Raumaufteilung haben wir uns viel überlegt und versucht Konlfiktzonen zu vermeiden», so Mettler weiter. Jede Wohnung habe ihren eigenen Eingang, eine eigene Küche und Waschmaschine.
Zudem sei man mit dem eigenen Bau nicht mehr dem Wohnungsmarkt ausgesetzt und das spare Geld. «Pro Jahr rechnen wir mit Einsparungen von 210'000 Franken», erklärt Patricia Mettler.
Verschiedene Nationalitäten unter einem Dach
Unter den 52 Asylsuchenden im neuen Haus leben Menschen aus Iran, Syrien, Somalia, Kongo oder Bosnien. Und auch eine afghanische Familie hat dort ein neues Zuhause gefunden: Die 32-jährige Fahima Ahmadi wohnt mit ihrem Mann und ihren Kinderen Hamza (6) und Geeta (4) seit über fünf Jahren in Brunnen. Die Wohnungen haben zwar einen einfachen Standard, aber «uns gefällt es sehr gut hier», sagt Fahima Ahmadi.
Vorbild für andere Gemeinden
Offenbar sind auch andere Gemeinden auf die «Brunner-Variante» aufmerksam geworden. In Steinen wird am 4. März über einen Baukredit für eine ähnliche Lösung abgestimmt und auch in Küssnacht wird darüber diskutiert.