Der Winterthurer Stadtrat sieht Handlungsbedarf beim Wohnungsangebot. Er findet, es gebe zu wenig teure Wohnungen. Er will diese deshalb aktiv fördern. Wohlhabende Menschen sollen so nach Winterthur gelockt werden. Man erhofft sich höhere Steuereinnahmen. Es soll zum Beispiel mehr Vierzimmerwohnungen für 2'500 Franken geben. Im Schnitt kostet eine Vierzimmerwohnung in Winterthur derzeit 1'700 Franken.
Der Stadtrat von Winterthur prüft auch eigene Grundstücke für den Bau von teureren Wohnungen. Infrage komme auch das Gebäude, in welchem derzeit noch die Stadtpolizei Winterthur untergebracht sei, sagt Stadtpräsident Michael Künzle. Das Gebäude liegt mitten in der Altstadt und gerade mal zehn Minuten vom Bahnhof entfernt. «Das Obertor wäre sicher eine gute Wohnlage, wo man ein entsprechendes Angebot schaffen könnte», sagt Stadtpräsident Michael Künzle.
Das Obertor wäre sicher eine gute Wohnlage, wo man ein entsprechendes Angebot schaffen könnte.
Mieterverband kritisiert die Strategie des Stadtrats
Es gebe immer noch zu wenig günstige Wohnungen in Winterthur, sagt Katharina Gander, Geschäftsführerin des Mieterverbands Winterthur. «Ich sehe, dass immer mehr bezahlbare Wohnungen verschwinden. Sie werden abgerissen, neu gebaut und dann zu teureren Preisen vermietet.»
Der Winterthurer Stadtrat versichert aber, dass der aktuelle Anteil an günstigen Wohnraum erhalten bleibt und Menschen zu Verfügung stehen soll, die darauf angewiesen sind.
Ich sehe, dass immer mehr bezahlbare Wohnungen verschwinden.
Patrick Schnorf, Immobilien-Spezialist bei Firma Wüest und Partner sagt: «Die reichen Leute wohnen lieber an einem anderen Ort.» In Zürich würden viel mehr Leute nach teuren Wohnungen suchen als in Winterthur.