Plus-Energie-Häuser gibt es. Meist handelt es sich um Einfamilienhäuser mit grossen Solaranlagen auf dem Dach. Was die Hausbesitzer nicht brauchen, speisen sie ins öffentliche Netz ein. Das Plus-Energie-Quartier ist aber mehr als eine Ansammlung von solchen Plus-Energie-Häusern.
Geplant ist ein Plus-Energie-Quartier zum Beispiel in Worblaufen bei Bern. 167 Wohnungen sollen dort gebaut werden für rund 400 Bewohnerinnen und Bewohner.
Die Photovoltaikanlagen auf dem Dach und an den Fassaden produzieren Strom. Mit Fernwärme von der nahen Ara wird geheizt. Übers ganze Jahr gesehen produziert das Quartier mehr Energie als es verbraucht.
Mit dem überschüssigen Strom wird man nicht das grosse Geld machen.
Für die Bewohnerschaft bedeute das keine Einschränkung. «Sie können auch an trüben Tagen die Waschmaschine laufen lassen», sagt Ulrich Nyffenegger. Er ist beim Kanton Bern unter anderem für Plus-Energie-Quartiere zuständig.
Die überschüssige Energie wird ins öffentliche Netz eingespiesen. «Das grosse Geld macht der Hausbesitzer damit aber nicht», sagt Amtsleiter Nyffenegger. Aber weil der Strom vom eigenen Dach komme, werde er kaum teurer sein als vom lokalen Energielieferanten.
Läuft alles nach Plan, dann wird die Überbauung Aarerain in Worblaufen das erste Plus-Energie-Quartier der Schweiz sein. 2021 ist der Baustart geplant.