1930 entstand am Stadtrand von Basel eine pionierhafte Siedlung: die Wohnkolonie Eglisee. Architekten planten und bauten sie im Rahmen der 1. Schweizerischen Wohnausstellung. Ihre Idee: Wohnungen schaffen für Arbeiterfamilien. Sie bauten möglichst günstig und ordneten die Räume geschickt an, so dass Familien auf kleinem Raum gut leben konnten. Die Häuser hatten Warmwasser, ein eigenes Bad und einen kleinen Garten.
Diese Idee ist noch heute interessant - wenn auch aus ganz anderen Gründen, findet nun ein Verein. Denn wenn wir unsere Städte verdichten wollen, müssten wir uns auch beim Wohnraum ein wenig einschränken, sagt Lukas Gruntz. Der Architekt ist Präsident des Vereins «Ein Haus Woba». Der Verein ist daran, ein Haus der Siedlung zu restaurieren und in den Ursprungszustand von 1930 zurückzuversetzen. Inklusive Steckdosen, Elektroherd, Fenstern und Möbel.
Ein Haus Woba im Internet
Im Haus sollen dann Gaststudierende wohnen, gleichzeitig sollen auch Führungen darin stattfinden. Für Lukas Gruntz ist es wichtig, gute Beispiele zu haben, die zeigen, dass man auch auf kleinem Raum gut leben kann. «Sie können dazu beitragen, dass man sicher selber fragt, was man wirklich braucht, um sich zu Hause zu fühlen.» Denn um Ressourcen und Platz zu sparen, müssen wir uns in Zukunft einschränken.
Mir hat es gut getan, einfach zu leben.
Für Werner Bolliger, der seit über 70 Jahren in der Wohngenossenschaft Eglisee lebt, ist das selbstverständlich. Als Kind mit seiner Schwester und seinen Eltern sei es manchmal eng gewesen, aber man habe sich eingerichtet. Die Kinder spielten auf der Strasse, da es im Kinderzimmer wenig Platz gab. «Mir hat es gut getan, einfach zu leben», sagt Werner Bolliger heute.