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Wohnpolitik Basel-Stadt Mit digitalemTool zum idealen Wohnquartier

Jährlich erhebt der Kanton Zahlen zu den Quartieren. Nun stellt er sie in neuer Form Wohnungssuchenden zur Verfügung.

«Finden Sie Ihr Lieblingswohnviertel» heisst das neue Tool, das Wohnungssuchenden bei der Wahl des richtigen Quartiers helfen soll. Es seien nicht neue Zahlen, die das Amt zur Verfügung stelle, sagt Jonas Eckenfels, Teamleiter Auswertungen und Kennzahlen vom statistischen Amt Basel-Stadt: «Wir bringen die Zahlen, die einzeln in Tabellen und Grafiken bis jetzt für alle zugänglich waren, in einem neuen Tool zusammen. So können wir den Wohnungssuchenden helfen, das für sie ideale Quartier zu finden.»

Spielerisch auf Wohnungssuche

In drei Schritten ermittelt das Tool aus den 19 Wohnquartieren und den beiden Landgemeinden den Idealen Ort. Massgebend sind 18 Indikatoren, die die Suchenden auswählen und gewichten können. Zum Schluss stehen drei Vorschläge da, die am ehesten den Wünschen entsprechen. Mit dem Tool kommt das statistische Amt dem Bedürfnis entgegen, dem Bürger einen Service zu liefern. Tatsächlich kann das Tool spielerisch helfen. Vor allem dann, wenn jemand neu nach Basel zieht und die Stadt nicht kennt.

Hätte das Tool eine grosse Bedeutung, so würde es eine Entwicklung fördern, die Menschen mit ähnlichen Interessen in den gleichen Quartieren zusammenführen könnte. Familien mit Kindern, ältere Bürger, jüngere Zeitgenossen - soweit kein Problem. Nun gibt es aber auch Indikatoren, die durchaus auch Probleme bereiten könnten wie Anteil Arbeitslose, Anteil Ausländer, Anteil Sozialhilfeempfänger oder Fragen zum Steuersubstrat wie Einkommenssteuer oder Vermögenssteuer.

Stadtentwickler Lukas Ott betont immer wieder die Wichtigkeit einer Durchmischung der Quartiere. «Tatsächlich ist dies im Kern ein Widerspruch zu den Zielen der Stadtentwicklung. Man darf aber die Bedeutung dieses Tools nicht überschätzen.» Grundsätzlich sei es begrüssenswert, dass das statistische Amt Zahlen auf eine spielerische Art zur Verfügung stelle. «Informationen und Zahlen dürfen nicht unterdrückt werden.»

Lukas Ott kann sich vorstellen, dass auch andere Indikatoren noch ins Tool eingebaut würden. Konkret möchte er sich aber noch nicht äussern. «Die Stadtentwicklung ist in einem konstruktiven Dialog mit dem statistischen Amt. Ein Feedback läuft sicher nicht über die Medien.»

Das Tool wurde von drei Studenten entwickelt. Eine APP fürs Handy gibt es nicht.

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