Am Morgen wurde im luzernischen Wikon ein Wohnhaus mit einem Spezialkran vom Boden aus auf ein Silo gehoben. Es gehört Clemens und Sandra Noser, die bald mit ihren zwei Kindern in ihr Traumhaus einziehen werden.
Der grosse Moment
Das Haus wurde in den vergangenen Monaten am Boden gebaut. Es handelt sich um eine Stahl-Konstruktion mit einem Gewicht von 115 Tonnen. Mit einem Spezialkran, der sonst auch beim Brückenbau verwendet wird, wurde das Haus am Montagmorgen angehoben.
Grosses Interesse
Rund 100 Schaulustige waren vor Ort, als das Haus gehievt wurde. Darunter waren auch Schulklassen und viele Journalisten. Die meisten Schaulustigen waren sich einig, dass sie lieber nicht selber in diesem Haus wohnen möchten – zu windig und zu hoch sei es dort oben.
Neuer Standort in 28 Metern Höhe
Die Anhebung des Hauses dauerte insgesamt rund eine Stunde. Die grösste Herausforderung war es, das Haus auf dem Dach des Silos genau am richtigen Ort zu platzieren. «Er sei sehr nervös und hoffe, es passe wirklich alles wie geplant zusammen», sagte Hausbesitzer Clemens Noser, als das Haus langsam abgesetzt wurde. Zum Beispiel hat es im Boden des Hauses ein Loch für den Liftschacht, das genau mit dem Zugang vom Silo her übereinstimmen muss.
Dachterrasse mit Weitsicht
Das Haus ist zweistöckig und bietet eine Wohnfläche von über 200 Quadratmetern, verteilt auf sechseinhalb Zimmer. Zugang zum Haus erhält man über ein Treppenhaus oder den bereits im Silo eingebauten Lift.
Im oberen Stock befinden sich die Küche, der Essbereich, das Wohnzimmer und ein WC für Gäste. Im unteren Stock liegen vier Schlafzimmer und zwei Badezimmer. Besonders freut sich die Familie aber auf die Aussicht von der grossen Dachterrasse. Rundherum wurde für die Sicherheit ein 1,1 Meter hohes Glasgeländer angebracht.
Einzug um den Jahreswechsel
Nun steht das Haus also an seinem endgültigen Platz auf dem Silo. Fast sechs Jahre hat es gedauert von der Idee bis zu diesem Moment. Besonders aufwendig für die Familie Noser war es, diverse Sonder-Bewilligungen einzuholen. Wie hoch die Kosten für das Haus am Schluss ausfallen, wollte die Familie Noser nicht verraten.
In den kommenden Wochen müssen noch diverse Arbeiten gemacht werden, zum Beispiel wird der Lift ins Haus eingebaut und Strom- und Wasserleitungen werden hochgezogen. Ausserdem wird das Silo optisch ans Wohnhaus angepasst. Es erhält eine neue Fassade. Um den Jahreswechsel soll alles fertig sein und Familie Noser in ihr Traumhaus einziehen können.