Auf den ersten Blick scheint es wie in einem Hotel oder in einer Ferienresidenz: Der Empfang an der Rezeption wirkt freundlich, das Restaurant ist hell und modern eingerichtet, aus den Lautsprechern plätschert ruhiger Jazz. Erst auf den zweiten Blick merkt man: Die Residenz ist ein Altersheim. Auf den Sofas sitzen fast nur ältere Menschen, in den Gängen trifft man auf Pflegerinnen und Pflegern.
«Es kann schon sein, dass der eine oder andere Gast etwas erstaunt reagiert», sagt Christoph Gassner. Er ist CEO von Senevita, zu der die Residenz in Muri gehört. «Am Ende ihres Aufenthalts sind die Leute aber zufrieden – und das ist die Hauptsache.»
Die Ferienwohnungen lassen sich auf normalen Buchungsplattformen im Internet reservieren. Einen Vermerk, dass sie sich in einem Altersheim befinden, findet man nicht. «Das ist auch nicht relevant, denn unser Angebot hält mit den Dienstleistungen eines Hotels absolut mit», findet Christoph Gassner.
Leben für Seniorinnen
Tatsächlich erhält die Residenz gute Bewertungen von Gästen aus aller Welt. Das Multengut ist nicht die einzige Institution dieser Art in der Region Bern, welche Zimmer an Feriengäste oder Geschäftsleute vermietet.
Der Grund liegt für Senevita-CEO Christoph Gassner auf der Hand: «Wir wollen Leben ins Haus bringen». Familien mit mehreren Kindern seien speziell willkommen. «Ältere Leute freuen sich immer besonders über Kinder.»