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Woraus besteht ihr Smartphone? Eine Ausstellung in Schaffhausen spürt Bodenschätzen nach

Das Museum zu Allerheiligen möchte zum Nachdenken anregen. Zum Beispiel: Wie häufig kaufen wir ein Handy?

In unseren Smartphone sind Dutzende Rohstoffe verarbeitet. Neben Kupfer, Eisen und Aluminium stecken auch Gold oder Platin drin. Diesen Bodenschätzen geht eine Ausstellung der ETH Zürich im Museum zu Allerheiligen nach.

BodenSchätzeWerte

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Die Ausstellung der ETH Zürich im Museum zu Allerheiligen öffnet am Donnerstagabend und ist bis am 1. Dezember zu sehen. Mehr Informationen sind auf der Website erhältlich.

Bodenschätze aus dem Weltall, aus den Tiefen des Meeres, aus den Minen: Es ist ein breites Thema. Damit sich die Besucher nicht verlieren, bekommen sie einen Leitfaden. Je nachdem, für welches Thema man sich interessiert, kann man eine andere Route durch die 42 Module wählen.

Die Module bieten viel zu lesen auf klassischen Schautafeln, aber auch spielerische Ansätze. So sollen gezielt Jugendliche angesprochen werden. Beispielsweise können Produkte gescannt werden, woraufhin der Rohstoffgehalt angezeigt wird.

Verknüpfung zum Alltag

Das Thema wird runtergebrochen auf das tägliche Leben – und liefert so Denkanstösse:

  • Jeder Mensch verbraucht in seinem Leben tausend Tonnen Rohstoffe. Das entspricht dem Gewicht von 250 Elefanten.
  • Die Herstellung eines Laptops benötigt 400 Kilogramm Rohstoffe und 3000 Liter Wasser.
  • Wir kaufen im Durschnitt jedes zweite Jahr ein neues Handy.

Diese Zahlen werden nicht mit erhobenem Zeigefinger präsentiert. «Die Besucher sollen selber entscheiden, was sie mit den Fakten machen, was sie in ihren Alltag mitnehmen», sagt Kurator Urs Weibel.

Ein Haufen alter Handys.
Legende: Wegwerfgesellschaft: Was steckt in den Handys, die wir so häufig entsorgen? SRF

Aber auch lokale Aspekte sind präsent. Der Abbau von Bohnerz zum Gewinn von Eisen hat massgeblich zur Industrialisierung der Stadt Schaffhausen beigetragen.

Und im Handel mit Rohstoffen ist die Schweiz bis heute führend. Auch dieses eher stille Geschäft, das mittlerweile denselben Erlös erzielt wie die Schweizer Banken, wird beleuchtet im Museum zu Allerheiligen. Etwa, dass 70 Prozent des weltweit abgebauten Goldes in der Schweiz geschmolzen und weiterverarbeitet wird. Oder die Tatsache, dass vier der weltweit grössten Goldraffinerien in der Schweiz beheimatet sind. Ein weiterer Fakt, den viele Ausstellungsbesucher mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen.

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